Kinshasa/Kampala - In der Demokratischen Republik Kongo haben kongolesische und ruandische Rebellen eine Offensive gestartet. Am Sonntag in der Früh hätten Kämpfer der Kongolesischen Sammlungsbewegung für die Demokratie (RCD) und der Patriotischen Armee Ruandas (APR) eine groß angelegte Offensive südlich von Lubero in der Region Nord-Kivu begonnen, sagte der Chef der gegnerischen Rebellengruppe RCD-ML (Kongolesische Sammlungsbewegung für die Demokratie - Befreiungsbewegung), Mbusa Nyamwisi, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Angreifer seien mit Granaten, Granatwerfern und schweren Waffen ausgerüstet. Sie wollten die Straße von Lubero nach Kanya-Bayonga unterbrechen und Flughäfen unter ihre Kontrolle bringen. Nyamwisi hatte RCD und APR vergangene Woche vorgeworfen, die Ankunft der internationalen Friedenstruppe für die umkämpfte Ituri-Region behindern zu wollen. Die RCD, größte Rebellenorganisation des zentralafrikanischen Landes, hatte sich 1999 gespalten. Eine Seite wird von Ruanda, die andere von Uganda unterstützt. In der Krisenprovinz Ituri unterstützt Uganda die Volksgruppe der Lendu, Ruanda unterstützt die Hema.

Am Wochenende töteten Lendu-Milizen nach Angaben eines ugandischen Armeevertreters etwa hundert Menschen. Die Milizen hätten Angehörige der Hema in Kyomya, rund 30 Kilometer von der ugandischen Grenze entfernt, angegriffen. Einem Hema-Vertreter zufolge wurden in Kyomya mehr als 250 Hema durch Lendu-Kämpfer getötet, unter ihnen 20 Babys. Die Angreifer hätten ein Krankenhaus gestürmt und alle Menschen, die sie antrafen, getötet. An der Seite der Lendu hätten unter anderem Regierungssoldaten gekämpft. Derzeit bereitet die UNO die Entsendung einer von Frankreich geführten Eingreiftruppe in die umkämpfte Ituri-Region vor.(APA)