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Überlebenskampf in Thailand - diese Familie versucht sich mit einem Boot zu retten.

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Eine ältere Frau versucht in dieser völlig überfluteten Straße in ihr Haus zu gelangen.

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Versunkene Honda-Fabrikanlage in der Provinz Ayutthaya.

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Auch dieser buddhistische Tempel in der Provinz Ayutthaya musste evakuiert werden.

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Bangkok - Das Zentrum der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist von der schlimmsten Flutkatastrophe in dem südostasiatischen Land seit Jahrzehnten vorerst verschont worden. Das sich vor den Schutzwällen um die Metropole sammelnde Wasser sorgte am Sonntag jedoch vor allem nördlich der Stadt für katastrophale Verhältnisse. Die thailändische Regierung setzte Schiffe ein, um die Wassermassen in Flüssen in Richtung Meer zu bewegen.

"Die thailändische Regierung wird alles tun, um das Leid der Menschen zu begrenzen", sagte Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. Zugleich rief sie die Bevölkerung zum Zusammenhalt in "dieser schwierigen Zeit" auf. Eine bis zu 200 Kilometer breite Fläche nördlich der Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt war nahezu vollständig überflutet.

Bangkoks Zentrum vorerst verschont

Ein Korrespondent, der mit einem Hubschrauber über das Katastrophengebiet flog, berichtete von einer riesigen Wasserfläche, aus der nur die Dächer von Häusern herausschauten. Nur drei Hochstraßen waren zu sehen, auf denen sich Autokolonnen in höher gelegene Gegenden schoben. Auch viele Schiffe und selbstgebaute Flöße waren zu sehen. Nahe einem Dorf schwammen Menschen in den Fluten, um aus der Luft abgeworfene Hilfspakete zu erreichen.

Rund um das Stadtzentrum Bangkoks hielten die Schutzwälle aus Sandsäcken den schweren Überschwemmungen jedoch zunächst stand. Im Zentrum und bei den meisten großen Touristenzielen war die Lage weitgehend normal, auch am von meterhohen Flutmauern geschützten internationalen Flughafen Suvarnabhumi herrschte Normalbetrieb.

Höchster Pegel zwischen Sonntag und Dienstag

Vollständig gebannt war die Gefahr allerdings noch nicht. Die Behörden rechneten damit, dass die saisonbedingten starken Gezeiten den Abfluss des Hochwassers aus den überfluteten Regionen im Norden ins Meer zusätzlich erschweren dürften. Nach Behördenangaben könnte das Hochwasser zwischen Sonntag und Dienstag seinen Höchststand erreichen.

Die Regierung sandte etwa tausend Schiffe aus, um die Wassermassen in den Flüssen Chao Phraya, Bang Pa Kong und Tha Chin in Richtung des Golfs von Thailand voranzutreiben. Regierungschefin Yingluck sagte, die Schiffe könnten zwar nur relativ geringe Wassermengen bewegen. Die Maßnahme sei aber trotzdem "wertvoll und wirksam".

Hilfe aus China, Japan, USA

Die Schutzmaßnahmen wurden von Ländern wie China, Japan und den USA finanziell und logistisch unterstützt, wie Ministerpräsidentin Yingluck erklärte. Die USA brachten nach Angaben der US-Botschaft tausende Sandsäcke mit einem Transportflugzeug ins Land, ein Erkundungsteam aus US-Marineinfanteristen prüfte den Bedarf an weiteren Hilfen.

Thailand erlebt seit mehr als zwei Monaten die heftigsten Regenfälle seit Jahrzehnten, bisher kamen fast 300 Menschen ums Leben. Etwa 110.000 Menschen suchten in Notunterkünften Schutz.

Krokodile bedrohen Bewohner der Königsstadt Ayutthaya

Die Bewohner der alten Königsstadt Ayutthaya werden wegen der Flut gar von einer weiteren Plage heimgesucht: Rund hundert Krokodile wurden von den Wassermassen aus einer Aufzucht geschwemmt und bedrohen nun die Einwohner der ehemaligen Hauptstadt und beliebten Touristenziels. Die Behörden setzten umgerechnet 25 Euro Prämie für jedes Reptil aus, das lebend zurückgebracht wird. (APA/AFP)