Houston - Eine Megaübernahme verteilt die Rollen auf dem US-Energiemarkt neu: Der Gaspipeline-Betreiber Kinder Morgan schluckt für rund 21 Mrd. Dollar (15,2 Mrd. Euro) in bar und eigenen Wertpapieren den Rivalen El Paso. Dadurch entsteht der größte Pipeline-Betreiber in den Vereinigten Staaten und der nach eigenen Angaben viertgrößte US-Energiekonzern überhaupt.

"Die Gaspipeline-Netze der beiden Unternehmen ergänzen sich hervorragend", sagte Kinder-Morgan-Chef Richard Kinder bei der überraschenden Ankündigung des Zukaufs am Sonntag. Es gibt nach seinen Worten kaum Überschneidungen. Das Management will durch den Zusammenschluss der Netze rund 350 Mio. Dollar pro Jahr einsparen.

Die Übernahme soll bis zum zweiten Quartal 2012 über die Bühne gehen. Der Verwaltungsrat von El Paso hat dem Deal bereits zugestimmt, doch es müssen auch die Aktionäre und die Wettbewerbshüter mitspielen. "Diese einmalige Transaktion ist für beide Unternehmen ein Gewinn", versicherte der Kinder-Morgan-Chef.

Zusammen mit den Schulden von El Paso, die Kinder Morgan mit übernimmt, hat die Übernahme einen Wert von 38 Mrd. Dollar. Um das Geschäft besser stemmen zu können, will der Käufer gleich einen Teil von El Paso wieder abstoßen, nämlich das Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas. Das wollte El Paso ohnehin loswerden. (APA)