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Polizei vor der Wahlkommission in der Hauptstadt Monrovia.

Foto: REUTERS/Luc Gnago

Monrovia - Die wichtigsten Oppositionsparteien in Liberia haben ihren Boykottaufruf für die Präsidentschafts-Stichwahl zurückgenommen. "Wir werden vollständig an der zweiten Runde teilnehmen", sagte der Wahlkampfleiter des Präsidentschaftskandidaten Prince Johnson, Merlie Kemru, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

"Wir werden aber keine weiteren Fälschungen akzeptieren." Kemru sprach nach eigenen Angaben im Namen der neun Parteien, die zuvor angekündigt hatten, sich aus dem Wahlverfahren zurückzuziehen. Der zweitplatzierte Kandidat Winston Tubman bestätigte dem britischen Sender BBC, dass auch er an einem zweiten Wahlgang teilnehmen werde.

Tubman und der frühere Kriegsherr Johnson, die die beiden aussichtsreichsten Kontrahenten von Amtsinhaberin Ellen Johnson Sirleaf sind, hatten am Samstag "Wahlfälschung" beim ersten Wahlgang beklagt und die von der Wahlkommission bekanntgegebenen Teilergebnisse nicht anerkannt. Später kündigten sie ihren Rückzug vom weiteren Wahlverfahren an.

Die Präsidentschaftswahl in Liberia zieht erhöhte internationale Aufmerksamkeit auf sich, weil die 72-jährige Präsidentin in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhalten soll. Nach Auszählung von mehr als 71 Prozent aller Stimmen lag Sirleaf nach Angaben der Wahlkommission am Sonntag mit 44,6 Prozent in Führung.

Auf Tubman entfielen 31,4 Prozent, auf Johnson 11,2 Prozent. Damit käme es theoretisch am 8. November zu einer Stichwahl zwischen Sirleaf und Tubman. Das amtliche Ergebnis des ersten Wahlgangs wird für den 26. Oktober erwartet.(APA/AFP)