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Auch dieses Jahr müssen "Big Brother Awards" vergeben werden. Mit diesem Preis werden Personen, Behörden, Institutionen und Unternehmen bedacht, die sich in "Big-Brother"-Manier wenig rühmlich mit Daten beschäftigen.

Die Nominierten 2011

Die Verleihung der Negativpreise geht am kommenden Dienstag, 25. Oktober, im Theater im Rabenhof über die Bühne. Eintrittskarten können vorbestellt werden, Restplätze werden vor Ort vergeben. Dem WebStandard liegt die Liste der diesjährig Nominierten vor. 

"Wir besitzen die Infrastruktur"

In der Sparte Business und Finanzen ist Mark Zuckerberg nominiert, und zwar für die "Multiple Gesichtsenteignung" durch Facebook. Er tritt u.a. gegen Telekom-Austria Chef Hannes Ametsreiter an, der mit seinen Aussagen zur Netzneutralität ("Wir besitzen die Infrastruktur. Wir sollten auch entscheiden, wer sie benutzt") für Schlagzeilen sorgte.

In der Kategorie Politik winkt dem FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache eine Auszeichnung. Er hat auf seiner Facebook-Seite einen Mann als "Handydieb" "mit vollem Namen und Foto denunziert". 

"Repression und Einschränkung der Bürgerrechte"

Auch die beiden ÖVP-Ministerinnen Johanna Mikl-Leitner und Beatrix Karl finden sich unter den Nominierten. Sie machen nach dem "Massaker eines irren Rechtsradikalen" in Norwegen für "Repression und Einschränkung der Bürgerrechte" stark - während man in Norwegen auf "mehr Offenheit" setzt. 

Umgang mit Daten

Im Bereich Behörden und Verwaltung kommt die Tiroler GKK für ihren Umgang mit Patientendaten für einen Negativpreis in Frage. Ebenso wie Peter Gridling, Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der "ohne irgendeinen konkreten Tatverdacht personenbezogene Dossiers" anlegen will, um "Gefahrenprognosen" zu erstellen. Auch Renate Christ, Leiterin MA 40, und GD Statistik Austria (für die Volkszählung) könnten einen Preis einheimsen.

"Opa des Inzest-Journalismus"

Schließlich wurde die Jury auch bei Kommunikation und Marketing fündig. UPC wurde für die Änderung seiner AGB vorgeschlagen. Ebenso wie der "Wolfgang Fellner - Opa des Inzest-Journalismus", das Gebühreninfoservice GIS und der Verkehrsclub Österreichs. Noch bis 25. Oktober kann jeder im Rahmen der Volkswahl seinen Favoriten für den Publikumspreis nennen. (APA/sum)