Innsbruck - Das Online-Tourismusportal Tiscover mit Sitz in Innsbruck will seine Kunden künftig von der Urlaubsbuchung bis zur Heimkehr "rundum umsorgen". Das Unternehmen werde verstärkt themenspezifische Angebote machen und Urlaubern vor allem während ihres Aufenthaltes auf digitalem Weg alle nötigen Informationen zukommen lassen wie etwa Auskünfte über Events, Wanderrouten oder das Wetter, erklärten die Geschäftsführer des Portals am Mittwoch bei einer Pressekonferenz anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Unternehmens in Innsbruck.

"Das Bedürfnis der Kunden, alle notwendigen Informationen zu bekommen ist sehr stark", sagte Tiscover-Geschäftsführer Matthias Grundböck. Daher werde man den Urlaubern ab Dezember etwa in Form eines "before to Go-Mails" unmittelbar vor Reiseantritt alle wichtigen Informationen rund um Destination und Urlaubsort sowie beispielsweise "Packlisten" für den Skiurlaub senden. Das "Aufdröseln" von Angeboten auf spezifische Themen bereits vor der Buchung gewinne zudem immer mehr an Bedeutung, meinte Grundböck. Durch die Eingabe von Begriffen wie "Skifahren", "Wandern, "Rafting", "Klettern" oder "Canyoning" sollen Portal-Besucher ihren maßgeschneiderten Urlaub planen können. Im Laufe des nächsten Jahres soll jedenfalls die "komplette Kette abgedeckt sein", kündigte der Geschäftsführer an.

"Wir wollen der wichtigste Buchungspartner im Online-Bereich sein. Die Urlauber sollen alles aus einer Hand bekommen", erklärte Grundböck. Man wolle zu einer "Drehscheibe" für die Unterkünfte werden und sie künftig auf allen Urlaubsportalen im Internet anbieten. Mit einigen großen internationalen Portalen habe man bereits dementsprechende Vereinbarungen getroffen oder stehe kurz vor Vertragsabschluss. Kunden könnten damit nicht nur wie bisher auf der Tiscover-Homepage die Angebote des Unternehmens in Anspruch nehmen. In Zukunft soll zudem ein "mathematisches Modell" ausgearbeitet werden, das es Tiscover erlaube, Hotels und sonstigen Vermietern den idealen Preis für die jeweilig herrschende Nachfrage mitzuteilen. "Momentan werden Unterkünfte zu gewissen Zeiten zu günstig angeboten. Die Nachfrage wäre oft stärker", meinte Grundböck.

Der Umsatz sei vom Jahr 2010 auf 2011 um 20 Prozent auf rund 8,3 Mio. Euro gewachsen, berichtete Konrad Plankensteiner, der zweite Geschäftsführer des Unternehmens. Zuvor habe man in den Jahren 2009 und 2010 etwas an Umsatz verloren. Dies sei auf eine Umstellung des Gebührenmodells auf variable Provisionen anstatt fixer Gebühren zurückzuführen gewesen. Bei den Buchungen verzeichne man jedenfalls ein Wachstum von 50 Prozent und gehe auch für die Zukunft von dieser Größenordnung aus, meinte Grundböck. Insgesamt würden derzeit 25 Prozent der Urlauber ihre Aufenthalte im Alpenraum online buchen, im Jahr 2015 werden es laut dem Geschäftsführer 50 Prozent sein. Bei den Gästen peile man demnächst "die Millionenmarke" an. Neben Österreich, Süddeutschland, der Schweiz und Norditalien wolle Tiscover künftig auch die Märkte Frankreich und Slowenien in Angriff nehmen.

Seit rund drei Jahren gehört Tiscover zu hundert Prozent der in Köln ansässigen HRS-Hotel Reservation Service der Familie Ragge. Das Urlaubsportal für den Alpenraum bietet nach eigenen Angaben über 25.000 buchbare Unterkünfte an und weist jährlich rund 23 Millionen Nutzer auf. (APA)