Die Debatte um eine Vervielfachung der Schlagkraft des Euro-Rettungsfonds (EFSF) auf bis zu zwei Billionen Euro geht auf den 21. Juli zurück. Die Regierungschefs der Eurozone beschlossen, die effektive Verleihkapazität des Fonds auf 440 Milliarden zu erhöhen (indem Garantien auf insgesamt 780 Milliarden Euro angehoben werden).

Bis dahin hätte der EFSF auf Märkten maximal 250 Mrd. aufnehmen können, um das Geld als Kredit an gefährdete Eurostaaten weiterzugeben - wegen nötiger Sicherheiten für Geldgeber. Man beschloss zudem, dass der neue EFSF mehr tun kann, als nur Kredite zu vergeben: Er soll auch Banken in Not direkt helfen können, und der EFSF soll selbst Staatsanleihen auf den Primär- und Sekundärmärkten kaufen können. Wenn der EFSF dabei nur einen Bruchteil eines Anleihenkaufs durch einen Geldgeber "versichert" (z. B. 20 Prozent), kann er seine Wirkung vervielfachen. Mit 440 Milliarden ließen sich gut 2000 Milliarden an Hilfen mobilisieren. (tom, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.10.2011)