Washington - Wegen der Ermordung seines sechs Monate alten Sohnes ist ein Mann im US-Bundesstaat Alabama hingerichtet worden. Der 39-Jährige, der am Donnerstagabend durch eine Giftspritze starb, hatte seit seinem Prozess für sich selbst die Todesstrafe gefordert und auf jegliche Rechtsmittel und auf anwaltlichen Beistand verzichtet. Christopher Johnson wurde um 18.25 Uhr (Ortszeit) für tot erklärt. Nach seiner Verurteilung im Jahr 2006 saß er nur vier Jahre im der sogenannten Todeszelle, während andere Gefangene, die alle Einspruchs- und Berufungsmöglichkeiten ausschöpfen, in den USA durchschnittlich 14 Jahre dort verbringen. Johnson hatte sich schuldig bekannt, aus Hass auf seine Frau seinen Sohn geprügelt und erstickt zu haben.

Todesstrafengegner erklärten nach der Hinrichtung, der Wunsch des Verurteilten sei zwar "zu respektieren", dennoch bestünden angesichts des Todeswunsches Zweifel an seiner "psychischen Stabilität". Der Leiter der Organisation "Projekt Hoffnung" zur Abschaffung der Todesstrafe (DIPC), Richard Dieter, erklärte, es bestehe die "Gefahr, Gefangene hinzurichten, die Selbstmord begehen" wollten. Es war die sechste Hinrichtung in Alabama und die 38. in den USA in diesem Jahr. (APA)