Der Weltraum. Unendliche Weiten. Nicht nach Art archaischer Bildschirmschoner schwarz, mit kleinen weißen Punkten übersät, denkt sich ihn Gunter Damisch schon seit Jahren, sondern aufgewühlt, dem Urknall nahe, im Farbrausch satt, als Spielfeld keck amöbenhafter Formen, durchkreuzt von tausendfüßlerigen Strängen, Himmelsleitern, Weltenbahnen, dazwischen Sternennebel, Wetterleuchten. Im kreatürlichen Gewimmel ergeben sich - dem Chaos wie zum Trotz - labile Formationen. Wie feurige Kometenschweife platzen manche Farbmassen ins Bild. Andernorts herrscht fromme Ruhe, als wäre nie ein Sturm gewesen. Der Mensch ist klein, unscheinbar, auf den groben Umriss reduziert, verloren meist im Weltgewitter, allem ausgesetzt, was auf ihn niederbraust und doch geborgen: in jener Ganzheit der Verschlingung. (trag, (DER STANDARD, Printausgabe vom 2.6.2003)