Im März dieses Jahres verklagte SCO den im Linux-Geschäft besonders aktiven IBM-Konzern auf Zahlung von einer Milliarde Dollar. Der Anspruch wird abgeleitet aus den Rechten am "UNIX System V", die 1995 von Novell erworben wurden und inzwischen bei SCO liegen. Laut SCO enthält Linux widerrechtlich Programmcode aus diesem System, was aber von Linux-Programmierern bestritten wird. Seither sorgt die Auseinandersetzung für zahlreiche Schlagzeilen und böses Blut.

"Nicht sehr rational"

Vergangene Woche sprühte SCO Benzin ins Feuer. Laut Medienberichten plante das Unternehmen nun auch Linuxerfinder und Mastermind Linus Torvalds vor Gericht zu bringen. Nach einem kräftigen Rauschen im Blätterwald ruderte SCO allerdings rasch zurück. Es sei "unwahrscheinlich", dass man gegen Torvalds vorgehen werde, entsprechende Berichte würden "überbewertet", so SCO-Chef Darl McBride. Allerdings will er rechtliche Schritte gegen Torvalds nicht völlig ausschließen.

Torvalds reagierte kühl: "Ich weiß nicht, was sich SCO von einer Klage gegen mich verspricht, aber das Unternehmen scheint nicht sehr rational zu handeln."

Der "geklauten"-Code

Derweil hat SCO angekündigt, noch im Juni jene Codezeilen zu präsentieren, die angeblich für Linux aus dem Unixcode übernommen worden sind. Allerdings sollen ihn nur handverlesenen Personen zu sehen bekommen – die allerdings ein Stillhalteabkommen unterzeichnen müssen. (red)