Caracas - Ein venezolanischer Arzt ist nach eigenen Angaben wegen einer Äußerung über die Lebenserwartung des krebskranken Präsidenten Hugo Chávez zur Flucht aus dem Land gezwungen worden. Salvador Navarrete schrieb am Freitag in einem offen Brief in der linken Tageszeitung "Tal Cual", er habe nach einem Interview mit dem mexikanischen Magazin "Milenio" am Montag, in dem er Chávez wegen seiner Krebsart nur noch zwei Jahre zu leben gegeben hatte, wegen nicht näher benannter "Ereignisse" ins Ausland fliehen müssen.

Chavez' versichert wieder gesund zu sein

In dem Interview hatte Navarrete gesagt, er habe bis 2002 zu Chávez' Ärzteteam gehört und behandele derzeit seine Familienmitglieder. Von ihnen habe er erfahren, dass Chávez an einer sehr aggressiven Krebsart leide, bei der ein Patient maximal zwei Jahre zu leben habe. Dem 59-jährigen Präsidenten war im Juni in der kubanischen Hauptstadt Havanna ein Tumor entfernt worden. Seitdem reiste er wiederholt zur Chemotherapie nach Kuba. Am Donnerstag versicherte Chávez, die Behandlung sei ein Erfolg und er sei von der Krankheit frei. (APA)