Berlin/Frankfurt - Kurz vor dem neuen Euro-Gipfel zur Schuldenkrise haben in Deutschland erneut Tausende gegen das Finanzsystem und besonders die Banken protestiert. In Frankfurt und Berlin versammelt sich nach Polizeiangaben am Samstag etwa 4500 Menschen nach dem Vorbild der New Yorker "Occupy Wall Street"-Bewegung. In Frankfurt allein waren es rund 4000: Mit Transparenten wie "Der Kapitalismus geht über Leichen", "Wer rettet uns Steuerzahler vor dem Rettungsschirm?" oder "Die Gier ist das Problem", demonstrierten die Menschen in der Bankenmetropole.

In Berlin hatten sich etwa 100 Menschen zur angemeldeten Kundgebung am Brandenburger Tor versammelt und prangerten die Banken mit Plakaten wie "Wir retten keine Abzocker" an. Weitere 300 zogen unangemeldet durch die Innenstadt zum Reichstag. Die Polizei griff nicht ein. Beide Kundgebungen seien friedlich verlaufen, teilte sie mit. Auch in Köln, Stuttgart, München, Düsseldorf, Hannover und anderen Städten waren Demonstrationen geplant.

Vor einer Woche waren weltweit Hunderttausende aus Protest gegen Auswüchse des Kapitalismus auf die Straße gegangen. Schwerpunkt der Proteste war Frankfurt, wo einige Demonstranten seitdem in einem Zeltlager nahe der Europäischen Zentralbank ausharren. (APA)