München - Die deutsche Schriftstellerin Barbara König, die als eine der wenigen Frauen zur "Gruppe 47" gehörte, ist tot. Sie starb am Samstag im Alter von 86 Jahren, wie ihre Tochter Stephanie Mayer am Sonntag mitteilte. König hatte viele Jahre in Diessen am Ammersee gelebt.
1997 erschien ihr letztes Werk - ein Buch über Hans Werner Richter, den Protagonisten der Autorenvereinigung "Gruppe 47". Es trägt den Titel "Notizen einer Freundschaft" und erschien im Hanser-Verlag. Ihre Mutter sei im Alter länger nicht mehr schriftstellerisch aktiv gewesen, erläuterte Mayer.
Nach Verlagsangaben wurde Barbara König 1925 im nordböhmischen Reichenberg geboren. Als 19-Jährige wurde sie wegen ihrer Bekanntschaft mit einem ukrainischen Arzt für ein halbes Jahr von der Gestapo festgehalten. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gelang ihr die Flucht nach Bayern.
König, die einige Jahre auch als Journalistin gearbeitet hatte, gehörte dem PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland an, außerdem war sie Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Im Autorenkreis der "Gruppe 47" gab es nur wenige Frauen, so etwa Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger - und eben Barbara König. Zu ihren bekanntesten Werken zählt der Roman "Die Personenperson". Außerdem schuf sie zahlreiche Hörspiele. 2005 wurde sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. (APA/dpa)