Nokias erstes Windows-Phone-7-Smartphone: Das Lumia 800.

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Nokia-CEO Stephen Elop stellt das Nokia Lumia 800 vor

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Nokia Drive, eine von Nokias Erweiterungen für Windows Phone 7.

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Nokia Music - ebenfalls eine Erweiterung für Windows Phone 7.5, die den Nokia-Smartphones vorbehalten bleibt.

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Das Lumia 710.

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Bereits Anfang des Jahres hat Nokia-Boss Stephen Elop eine Entscheidung verkündet, die für einige Aufregung in der Mobilfunkbranche - und auch unter den KundInnen des Unternehmens - gesorgt hat. Statt auf das eigene MeeGo will man sich künftig voll und ganz auf Windows Phone 7 konzentrieren. In den vergangenen Monaten hat man sich dann voll und ganz auf die Entwicklung entsprechender Geräte konzentriert, und nun ist es soweit: Im Rahmen der Nokia World 2011 hat das Unternehmen die ersten eigenen WP7-Smartphones vorgestellt.

Lumia 800

Den Anfang macht das "Lumia 800", und damit jenes Gerät, das bereit vor einigen Monaten erstmals vorgezeigt wurde - und rein äußerlich weitgehend dem MeeGo-Smartphone N9 entspricht. Es besitzt ein 3,7-Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 480x800 Pixel, eine mit 1,4 GHz getaktete CPU sowie eine 8-Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Optik. Die Abmessungen betragen 116,5 x 61,2 x 12,1 mm, das Gewicht liegt bei 142 Gramm, den internen Speicherplatz gibt man mit 16 GByte an. Zusätzlich gibt es per "Sky Drive" gratis 25 GByte Online-Speicherplatz dazu. Der Hauptspeicher (RAM) des Geräts umfasst 512 MByte.

Verfügbarkeit

Elop betont dabei, dass das Lumia 800 nicht weniger als das erste "echte Windows Phone" sei, das erste, das die Vision von Microsofts Betriebssystem voll erfülle. Das Lumia 800 soll für 420 Euro (Preis noch ohne lokale Steuern) ab November in diversen europäischen Länder (unter anderem in Deutschland und Frankreich, allerdings nicht Österreich) erhältlich sein. Andere Märkte müssen hingegen bis Ende des Jahres oder länger warten, in den USA soll das Gerät gar erst 2012 erhältlich sein.

Das neue Smartphone ist mit Windows Phone 7.5 "Mango" ausgestattet, im Gegensatz zu anderen Herstellern darf Nokia aber auch eigene Änderungen an der Software vornehmen. So liefert man zusätzlich Nokia Drive aus - womit das Lumia 800 bislang das einzige WP7-Gerät sei, das von Haus aus eine eigene Navigationssoftware bietet, wie man bei der Vorstellung betont. Mit Nokia Music gibt es zudem eine eigene Musik-Anwendung, hier streicht man vor allem die Vorzüge von "Mix Radio" hervor, eines Services mit dem ohne jegliche Logins oder Registrierung aktuelle Musik gestreamt werden kann.

Lumia 710

Der zweite WP7-Eintrag von Nokia nennt sich "Lumia 710" und soll besonders kostengünstig sein, ohne bei den inneren Werten große Abstrichen hinnehmen zu müssen. So liefert es ebenfalls ein 3,7-Zoll-"Clear-Black-Display" sowie eine 1,4-GHz-CPU. Es soll in den Farben schwarz und weiß erhältlich sein, dies aber mit einer austauschbaren Rückseite. Als Listenpreis nennt man 270 Euro, auch das wieder ohne Steuern angegeben. In Europa soll das Lumia 710 allerdings erst frühestens Anfang 2012 verfügbar sein, zuvor bedient man vor allem asiatische Märkte, etwa Hongkong, Indien und Singapur.

Regional

Ein offizieller Startermin für Österreich wurde zwar noch nicht bekannt gegeben. Aus informierten Kreisen heißt es jedoch, dass beide Lumia-Smartphones von Nokia im Jänner hierzulande auf den Markt kommen.

Nächste Milliarde

Gleichzeitig betont man bei Nokia, dass der eigene Fokus keineswegs nur auf Smartphones liegt, schon jetzt macht man ja mit Feature Phones den Großteil des eigenen Geschäfts. Mit der "Asha"-Linie ("Hoffnung") will man die "nächste Milliarde" an NutzerInnen erreichen, dies mit besonders kostengünstigen Touchscreen-Geräten. Zum Start gibt es gleich Modelle, und zwar Asha 200, 201, 300 und 303, die man jeweils anhand von konkreten Use-Cases demonstriert. Zum Schluss verkündete man dann auch noch, dass Angry Birds für die S40-Serie kommt.

N9 ist ein Erfolg

Parallel zur Vorstellung neuer Produkte lieferte Elop aber auch so manches Detail, das nur begrenzt zur neuen Strategie passen will: So zeigte sich der Nokia-CEO davon begeistert, dass es aktuell eine äußerst starke Nachfrage nach dem Nokia N9 gebe, und damit auf ein System, das man eigentlich schon selbst für tot erklärt hat. In Russland gehe das soweit, dass sich das N9 zum Start besser verkaufe als je zuvor ein anderes Nokia-Produkt. (apo, derStandard.at, 26.10.11)