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Helene Jarmer: "Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sollen mittendrin im Schulgeschehen und nicht nur dabei sein."

APA-FOTO: ROBERT JAEGER

Wien - ÖVP- und Grünen-Mandatare engagieren sich gemeinsam für die Abschaffung der Sonderschulen in Österreich. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung sollten gemeinsam unterrichtet werden, forderten Franz-Joseph Huainigg (ÖVP) und Helene Jarmer (Grüne) am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Als Vorbild nahmen sich die beiden den Tiroler Bezirk Reutte, wo mittels Übergangsphase ein derartiger Wechsel gelungen sei.

"Es ist nicht üblich, dass Vertreter von Regierungs- und Oppositionsparteien sich zusammentun", merkte Huainigg an. Grund sei, dass es sich beim gemeinsamen Unterricht um eine wichtige Botschaft handle. Auch Jarmer betonte das gemeinsame Ziel, Menschen mit Behinderung den Zugang zu gleicher Bildung zu verschaffen.

"Inklusiver Unterricht"

ÖVP und Grüne setzen auf "inklusiven Unterricht". Das heißt, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen "mittendrin" im Schulgeschehen und nicht nur dabei sein sollten. Dabei gelte es, Unterrichts- sowie Prüfungsmethoden anzupassen sowie Talente mittels persönlicher Assistenz zu fördern. So könnte behinderte Kinder ebenso am Turnunterricht teilnehmen.

"Nicht das Kind ist das Problem, sondern das Umfeld", sagte Roland Astl, Leiter der Sonderpädagogischen Beratungsstelle Reutte. Das Sonderschulkonzept sei auch deswegen abzuschaffen, da dies oft willkürlich funktioniere. So gebe es auch in den Bundesländern starke Schwankungen beim Zuspruch von sonderpädagogischem Bedarf. Astl: "Das Recht auf inklusiven Unterricht gilt für alle Kinder." (APA)