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Die neue Smartphone-Applikation "mytaxi", die seit kurzem den bestehenden Taxi-Funkzentralen Konkurrenz macht, führt offenbar zu Unstimmigkeiten in der Branche: So manch ein Taxler nimmt in Wien nämlich zeitgleich beide Dienste in Anspruch. Das passt zumindest den Funkzentralen offensichtlich nicht. Der Anwalt eines Taxiunternehmens wurde am Donnerstag in der "Kronen Zeitung" zitiert: "Lenkern werden Repressalien angedroht."

"Ich kann nicht doppelgleisig fahren"

Christian Gerzabek, Taxi-Fachgruppenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer, verwies gegenüber der APA auf die Konkurrenzklausel in den Verträgen mit den Funkzentralen. "Ich kann nicht doppelgleisig fahren", betonte Gerzabek. Die Konkurrenzklausel in den Verträgen sehe vor, dass man nicht zeitgleich auch mit einer anderen Vermittlungsfirma zusammenarbeiten dürfe. Der Obmann berichtete, dass bereits Leute gekündigt worden seien, "die sich darüber hinweg gesetzt haben und den Vertrag verletzt haben." Eine genaue Zahl wusste er nicht. Er betonte aber: Wenn jemand beide Dienste in Anspruch nimmt, dann "begeht er Vertragsbruch und muss damit rechnen, dass der Vertrag aufgekündigt wird."

Macht

Der Anwalt eines Taxiunternehmens wirft in der "Kronen Zeitung" zwei großen Funkzentralen vor, ihre Machtposition gegen jene Lenker "auszuspielen", welche die App benutzen. Handlanger würden verdeckte Fahrten bestellen, hieß es im Bericht. Ins Auto eingestiegen, würden Repressalien und Funkentzug angedroht werden. Zudem informierte der Jurist: "Die Behörden bereiten Wettbewerbsklagen vor."

Gerzabek erklärte dazu lediglich, dass die Funkzentralen von der Behörde aufgefordert worden seien, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Der Fachgruppenobmann stellte abschließend klar: "Ich freue mich über freien Wettbewerb unter Fahrtenvermittlern." Aber er müsse mit fairen Mitteln ablaufen. (APA)