Die Buwog plant laut Medienberichten, das Objekt abzureißen und Wohnungen zu errichten.

Foto: Christian Fischer

Wien - Im Fall eines besetzten Hauses in Wien-Neubau schaltet der Eigentümer nun auf hart: In einem der APA vorliegenden Mail hat die Buwog nun für kommenden Montag mit der Räumung gedroht. Konkret heißt es in dem Schreiben: "Am Montag, dem 31.10.2011, werden wir Nachschau halten und für den Fall der Nichträumung die uns geeignet scheinenden Maßnahmen ergreifen."

Die Aktivisten hatten das Haus in der Lindengasse 60-62 vor zwei Wochen besetzt. Die Buwog plant laut Medienberichten, das Objekt abzureißen und Wohnungen zu errichten. Der Immobiliengesellschaft zufolge ist der Bau abbruchreif.

Dem widersprachen allerdings die Hausbesetzer: Mehrere Statiker und Architekten hätten "den hervorragenden Zustand des Objekts" festgestellt und bestätigt, "dass eine sichere Nutzung des Gebäudes möglich ist", hieß es in einer Aussendung vom Freitag. "Die BUWOG möchte das bestens erhaltene historische Gebäude abreißen lassen und die Zwischennutzung mit der Begründung der angeblichen Baufälligkeit beenden." Ein laufender Antrag der Initiative Denkmalschutz sei nicht berücksichtigt worden und eine Grätzlinitiative gegen eine geplante Tiefgarage sei bereits aktiv.

"Einseitig und unangekündigt"

Die Hausbesetzer werfen der Buwog sowie der Gemeinde vor, am Donnerstag die Gespräche um eine Nutzung des Hauses "einseitig und unangekündigt abgebrochen" zu haben.

Die Aktivisten wollen in dem "Epizentrum" genannten Haus "ein selbstverwaltendes Zentrum" aufbauen. "Neben laufenden Initiativen findet sich hier auch eine offene Volxbibliothek mit Lerncafe, freie Ateliers und Werkstätten für Kreative und die mit 15.Oktober gegründete Freie Universität Wien. Das "Epizentrum" soll als Ort des Austauschs und als Plattform für die Menschen der Umgebung und der ganzen Stadt fungieren", hieß es. (APA)