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Ein Archivbild einer AH-1W SuperCobra der US-Marines von einer Übung im Sommer 2008 in Yuma, Arizona.

Foto: REUTERS/Rick Scuteri/Files

Washington - Die US-Regierung hat den Kongress offiziell von einem ungewöhnlichen Plan unterrichtet, Kampfhubschrauber an die Türkei zu verkaufen. In einer Erklärung des US-Verteidigungsministeriums an die Abgeordneten hieß es am Freitag, drei AH-1W "SuperCobra" der Marineinfanterie sollten aus dem aktiven Dienst heraus an die Regierung in Ankara verkauft werden.

Das Geschäft mit einem Umfang von 111 Millionen Dollar (78,4 Mio. Euro) werde die Fähigkeit der Türkei zur Selbstverteidigung sowie zur Zusammenarbeit mit anderen NATO-Staaten verbessern, hieß es. Kongress-Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Marines sollten im Gegenzug zwei neue Maschinen des Typs AH-1Z erhalten. Es ist in den USA nicht üblich, Kriegsgerät für derartige Lieferungen aus dem aktiven Dienst zu nehmen.

Nach US-Recht muss der Präsident den Kongress 15 Tage im Voraus über eine Waffenlieferung an einen NATO-Partner informieren. Die Benachrichtigung bedeutet nicht, dass das Geschäft auch stattfinden wird. Reuters hatte aus Kongress-Kreisen erfahren, dass es unter den Abgeordneten Bedenken unter anderem wegen der zuletzt schlechteren Beziehungen zwischen beiden Staaten gab.

Das NATO-Mitglied Türkei hatte in den 90er Jahren zehn AH-1W-Kampfhubschrauber gekauft. Die Regierung in Ankara will weitere Helikopter dieser Art erwerben, um ihre Verluste bei den Kämpfen gegen die radikale Kurdengruppe PKK zu ersetzen. Gegenwärtig geht das türkische Militär im Grenzgebiet zum Irak gegen PKK-Rebellen vor. Beide Staaten stufen die PKK als Terror-Organisation ein. (APA/Reuters)