Die deutschen Zeitungsverlage wollen ihre Präsenz in sozialen Medien verstärken. Verlegern wie Chefredakteuren sei bewusst, dass das Potenzial von "Social Media" noch nicht ausgeschöpft sei, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hervor. Das Engagement in sozialen Netzwerken wie Facebook und Google Plus sowie dem Kurznachrichtendienst Twitter könne helfen, die publizistische Rolle und Position im Zeitungsmarkt zu stärken und neue Formen der Kommunikation mit Lesern und Werbekunden zu finden.

Potenziale - Produkte - Perspektiven

Wie der Autor der Studie, Christian Hoffmeister, feststellte, setzen Verlage derzeit vor allem auf soziale Netze, um auf eigene Angebote aufmerksam zu machen, Kunden zu binden, ihr Image aufzubessern und die Online-Werbeerlöse zu erhöhen. Kostensenkungen in der Redaktion und bessere Printverkäufe gehörten eher nicht zur Zielsetzung. Hoffmeister analysierte für die Studie "Social Media als Herausforderung für Zeitungsverlage: Potenziale - Produkte - Perspektiven" 400 Internetangebote und befragte Top-Manager sowie Chefredakteure von 130 Zeitungen.

Weitere Möglichkeiten

Demnach sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt 85 Prozent aller Publikationen in sozialen Netzwerken aktiv. Als interessante internationale Beispiele nannte Hoffmeister die "New York Times" sowie den "Guardian". Die britische Tageszeitung lässt sich beispielsweise von Lesern bei der Analyse von Dokumenten helfen und bietet externen Programmierern die Möglichkeit, Anwendungsprogramme für den "Guardian" zu entwickeln. (APA)