Jerusalem - Das israelische Bildungsministerium hat am Dienstag die Schließung einer extremistischen Talmud-Schule in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland angeordnet. Die Schließung der Schule in der Siedlung Yitzhar in der Nähe von Nablus sei infolge "von Übergriffen gewisser Schüler auf Palästinenser und die israelische Armee" beschlossen worden, meldete das Staatsfernsehen. Mehrere Schüler der Religionsschule waren vergangene Woche vom Geheimdienst wegen Angriffen auf Araber vernommen worden.

Besonders militante jüdische Siedler praktizieren eine Politik der Vergeltung für jeden Schritt der israelischen Behörden gegen die Siedlungen. Dabei greifen sie Palästinenser an, zuletzt aber auch vermehrt israelische Soldaten und israelische Friedensaktivisten. Zwei Rabbiner des nun geschlossenen Seminars hatten in Israel einen Skandal ausgelöst mit einem Buch, in dem sie es unter "gewissen Umständen" für rechtens erklärt hatten, Nicht-Juden zu töten. (APA)