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2099 Tage nach seinem bisher letzten Bewerb taucht der Australier Ian Thorpe wieder wettkampfmäßig in Singapur ein.

Foto: EPA/STEPHEN MORRISON

Singapur - Der fünfmalige Olympiasieger Ian Thorpe schwimmt bei seinem Comeback-Versuch weiter hinterher. Beim Kurzbahn-Weltcup in Singapur verpasste der Australier über 100 m Schmetterling in 54,09 Sekunden als Elfter deutlich das Finale. Zum Auftakt hatte der 29-Jährige am Freitag den siebten Platz über 100 m Lagen belegt.

"Ich bin mit der Erwartung hierher gekommen, richtig überrollt zu werden. Und genau das ist passiert. Ich bin sehr verärgert über mich und meine Zeit, jetzt weiß ich aber, was ich zu tun habe", sagte der Kraul-Spezialist. In der für ihn ungewohnten Lage war er am Samstag 2,59 Sekunden langsamer als der Vorlaufschnellste Jason Dunford (Kenia/51,50).

In Singapur trat Thorpe, der in der Schweiz unter Australiens Starcoach Gennadi Touretski trainiert, nur über Nebenstrecken an, um seine neue Freistil-Technik nicht zu offenbaren. Turetski hatte in den Neunzigern den Russen Alexander Popow zu Weltrekorden über 50 und 100 m Freistil geführt. Popow galt damals als der beste Stilist in der Szene. Thorpe, der im November 2006 zurückgetreten war, startet am Dienstag und Mittwoch beim Weltcup in Peking, zudem will er in Tokio (12./13. November) schwimmen.

Er hatte im November 2006, nur vier Monate vor der Heim-WM in Melbourne, mit 24 Jahren überraschend seine Karriere beendet. Als Grund gab er mangelnde Motivation an. Wenig später berichtete die französische Zeitung L'Equipe über eine Trainingskontrolle, bei der er auf erhöhte Testosteronwerte und Wachstumshormone getestet worden sein soll. Thorpe bestritt die Vorwürfe, die australische Anti-Doping-Agentur sprach ihn vom Verdacht frei. "Mein Name wird für immer befleckt sein", sah Thorpe damals aber seinen Ruf nachhaltig geschädigt.

In Singapur gegen Rogan

Über 100 m Lagen traf Thorpe am Freitag auch auf Markus Rogan. Der in Los Angeles lebende Wiener hat sich kurzfristig für Starts in Singapur, Peking und Tokio entschieden. Der zweifache Olympia- Silbermedaillengewinner will in Asien eine neue "Badehose" testen. "Sie soll ziemlich schnell sein."

Rogan tritt auch über 400 m Lagen an, die er als Alternative zu seiner Paradestrecke 200 m Lagen sieht. In Singapur reichte es für Österreichs besten Schwimmer zunächst für zwei Finali über 200 m Rücken und 200 m Lagen.  Rogan wurde in seinen beiden Vorläufen jeweils Zweiter. (sid/red)