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Auch Lat Phrao, ein Vorstadtbezirk von Bangkok, steht unter Wasser. Die Hoffnung auf schnelles Abfließen hat sich nicht erfüllt.

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Bangkok/Hanoi - Die schwersten Überschwemmungen in Thailand seit 50 Jahren haben sich bis an den Rand des Stadtzentrums von Bangkok ausgedehnt. Die langsam vordringenden Wassermassen erreichten am Freitag den nördlichen Rand des Zentrums und befanden sich nur noch wenige Kilometer vom Geschäftsviertel der Hauptstadt entfernt. Drei U-Bahnstationen drohten überschwemmt zu werden, wie ein Sprecher der Verkehrsbetriebe mitteilte.

Wenn das Wasser eine Höhe von 40 Zentimetern erreiche, müssen die Bahnhöfe Lat Phrao, Phahon Yothin und Chatuchak Park geschlossen werden, hieß es. An allen gefährdeten Stationen überwachen Mitarbeiter die Lage, sagte der Sprecher. Wegen der Fluten wurde auch bereits ein Einkaufszentrum geschlossen.

Angst vor Krankheiten

Ein Fünftel des Stadtgebiets von Bangkok steht bereits unter Wasser. Da im Hochwasser Müll, Tierkadaver und Industrieabfälle schwimmen, wächst die Sorge vor Krankheiten in der dichtbevölkerten Metropole mit zwölf Millionen Einwohnern.

Die Behörden ordneten die Evakuierung von acht der 50 Bezirke Bangkoks sowie von Teilen weiterer Stadtviertel an. Betroffen sind davon rund 1,7 Millionen Einwohner und damit weit mehr, als die staatlichen Notunterkünfte aufnehmen können. Landesweit sind bisher rund 440 Menschen ertrunken.

Für Aufregung sorgten Medienberichte, wonach in Bangkok ein Mann von einem Krokodil schwer verletzt worden sei. Ähnliche Meldungen gab es auch in Vietnam, wo ebenfalls nach dem ungewöhnlich heftigen Monsun viele Landesteile unter Wasser stehen. Im Mekongdelta sperren Züchter die Tiere in ihre Häuser, um zu verhindern, dass die Krokos ausbüxen. (AFP, red, DER STANDARD, Printausgabe, 5./6.11.2011)