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Wir werden auch weiterhin Kohlenstoff verheizen.

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Um den Begriff Wasserstoffzeitalter als Nachfolgeepoche der Erdölzeit ist es still geworden. Alle reden jetzt von der Elektromobilität, und es sieht aus, als wäre die Zukunft des Automobils allein dadurch schon für alle Zeiten gesichert. Zwar präsentiert der eine oder andere Autohersteller da oder dort ein Brennstoffzellenfahrzeug, das mit Wasserstoff betrieben wird, doch das hatten wir auch schon vor Jahren, inzwischen könnte man sagen, Jahrzehnten. Selbst wenn's dem Klima sehr schadet: Öl - oder allgemeiner - Kohlenstoff wird unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch lange in vielfältigster Form verheizt werden.

Auch wenn in Europa und Österreich derzeit große Summen in die Erforschung der Elektromobilität fließen, viele Bereiche des Verkehrswesens lassen sich mit batterieelektrischem Strom nicht erschließen. Denn überall, wo hohe Transportgewichte im Spiel sind, wird der Energieinhalt von Batterien auch bei enormen Fortschritten nicht ausreichen, Stichwort Lkw-Verkehr, Flugverkehr, nicht zu vergessen Panzer und anderes Kriegsgerät.

Das heißt, wenn man an die Vision eines intelligenten Transportsystems ausschließlich aus Eisenbahn und schlanken Zubringern nicht glaubt, wird es ohne Wasserstoff nicht gehen.

Wasserstoff wird auch gerne in Zusammenhang mit Windenergie genannt. Nur ein Beispiel: Wasserstoff könnte man elektrolytisch aus Wasser gewinnen, wenn der Strom der Windräder im Netz gerade nicht gebraucht wird. Übrigens: Derzeit kostet ein Kilo Wasserstoff 50 Euro - ohne Steuern. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/04.11.2011)