Wien - Die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp nutzt den "International Stand Up for Journalism Day" am Samstag dazu, einmal mehr auf die besorgniserregenden Entwicklungen im Journalismus des In- und Auslandes aufmerksam zu machen. Es geht darum, den Niedergang der journalistischen Standards in Europa zu bekämpfen und die Arbeitsbedingungen von Journalisten zu verbessern - "der Handlungsbedarf steigt von Jahr zu Jahr", so Gewerkschaftsvorsitzender Franz C. Bauer in einer Aussendung vom Freitag.

Besondere Sorgen mache die Entwicklung in Ungarn, wo Einschränkungen der Meinungs- und Medienfreiheit auf der Tagesordnung stünden. Die Journalistengewerkschaft hat deswegen bereits Ende September eine Petition gestartet, mit der die Spitzenpolitiker Österreichs aufgefordert werden, im "Namen der Republik bei jeder gebotenen Gelegenheit in deutlicher Art und Weise" ihrer Sorge über die Lage in Ungarn Ausdruck zu verleihen. 1.300 Österreicher haben diese Petition laut Gewerkschaft bereits unterzeichnet.

Auch im Inland sieht die Gewerkschaft Verbesserungsbedarf. Es herrsche ein Überangebot der Ausbildungsmöglichkeiten und ein daraus resultierendes Lohndumping. Der wirtschaftliche Druck der Redaktionen führe unweigerlich zu einem Qualitätsverlust, der auch zulasten der Ausbildung und der Qualität der Beschäftigungsverhältnisse geht, hieß es. (APA)