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Die Gruppe mit Dimitri Bogitch auf einem Archivbild

Foto: EPA/ISRAELI POLICE

Jerusalem - In den Jahren 2005 bis 2007 wütete eine Neonazi-Bande mit Dimitri Bogitch an der Spitze in der Gegend von Tel Aviv. Dutzende Menschen wurden wegen ihrer Hautfarbe, Rasse oder sexuellen Identität brutal angegriffen. Die aus Russland nach Israel eingewanderte Gruppe war von den Rassentheorien der Nationalsozialisten "besessen", erklärte einer der Richter.

Der Bandenführer Bogitch konnte 2007 rechtzeitig nach Russland fliehen. Später wurde er nach Kirgisien deportiert und von dort infolge eines internationalen Haftungsbefehls nach Israel ausgeliefert. Im Jänner wurde er wegen Verbrechen, öffentlicher Feindseligkeit, Rassenhetze und des Besitzes rassistischer Veröffentlichungen angeklagt.

Neben Bogitch wurden noch acht andere israelische Neonazis verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Einige hatten sich Hakenkreuze und andere Nazisymbole tätowieren lassen.

Das Wüten dieser neonazistischen Gruppe wurde in Israel erstmals öffentlich bekannt, nachdem eine Synagoge mit Hakenkreuzschmierereien entweiht worden war. Damals stellte sich heraus, dass es in Israel, anders als in Deutschland, keine Gesetze gegen nazistische Aktivitäten gibt, offenbar, weil man derartiges für überflüssig gehalten hatte. (APA)