María Esther und Miguel stammen aus dem Ort Tres Valles in Mexiko. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie jedoch in Kansas City in den USA - zwei von Millionen illegalen Arbeitskräften, die dort ein mühevolles Schattendasein führen.
Der österreichische Filmemacher Fridolin Schönwiese hat sich bereits in seinem ersten langen Dokumentarfilm "Volver la Vista" mit seiner Wahlheimat Mexiko auseinandergesetzt: Damals stand die Migration zwischen Österreich und Mexiko im Mittelpunkt - unter besonderer Berücksichtigung nationaler Klischees. Diesmal ist Schönwiese seinen Protagonisten ins US-Exil gefolgt und begleitet ihren Alltag, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen in "Die fünf Himmelsrichtungen" aus nächster Nähe und mit größter Empathie.
Im Vorjahr wurde Schönwiese dafür mit dem 3sat-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet, und zwar im Rahmen der renommierten Duisburger Filmwoche, die ausgewählte deutschsprachige Dokumentarfilme vorstellt und mit den Filmemachern diskutiert. Die diesjährige Ausgabe des Festivals, das in der Reihe doxs! außerdem bereits zum zehnten Mal dokumentarische Formate für Kinder aufbereitet, wird am Montag eröffnet. 3sat begleitet die Veranstaltung mit einer einschlägigen Filmauswahl:
Auf "Die fünf Himmelsrichtungen" folgen bis Mittwoch noch weitere drei Beiträge. Die Ballkönigin, das Porträt einer polnischen Nachwuchsfußballerin, und August, eine sehr persönliche Spurensuche in Hiroshima, sind auch im diesjährigen Festivalprogramm vertreten. (Isabella Reicher/DER STANDARD; Printausgabe, 5./6.11.2011)