Washington - Die USA würden sich nach eigenen Angaben mit einem Wahlsieg der Muslimbrüder in Ägypten "arrangieren". "Wir wären zufrieden, solange es eine freie und faire Wahl ist", sagte der kürzlich ernannte US-Koordinator für den demokratischen Übergang im Nahen Osten, William Taylor, am Freitag. "Wir müssen Menschen, Parteien und Bewegungen nach ihren Taten beurteilen und nicht nach ihrem Ruf", fügte er hinzu.

Die Parlamentswahl in Ägypten soll ab dem 28. November stattfinden, ein neuer Präsident soll 2012 gewählt werden. Es sind die ersten Wahlen in dem nordafrikanischen Land seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak Anfang Februar. Washington war nach Angaben von US-Außenministerin Hillary Clinton im Juni kurzzeitig in Kontakt mit den Muslimbrüdern, was den Zorn der US-Republikaner erregte, die fürchten, die Bruderschaft wolle die islamische Scharia als Rechtsnorm einführen. Taylor verglich die Gruppe mit der islamistischen Ennahda-Partei in Tunesien, die dort im vergangenen Monat die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung gewonnen hatte. (APA)