Tel Aviv - Alle 27 Aktivisten einer kleinen Gaza-Flotille aus zwei Booten sind nach ihrer Festnahme wohlauf. Das teilte die Sprecherin des israelischen Militärs, Avital Leibovich, mit, nachdem die Boote in den israelischen Hafen Ashdod gebracht worden waren.

Vier der Aktivisten an Bord seien von der Polizei verhört worden, berichtete die Zeitung "Yediot Ahronot" am Samstag unter Berufung auf die Behörden. Gemeinsam mit den anderen sollten sie in Kürze abgeschoben werden. Wann das geschehen würde, war zunächst nicht bekannt.

Am Vortag hatten Soldaten die beiden Boote, die "Saoirse" aus Irland und die "Tahrir" aus Kanada, etwa 30 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens gestoppt und geentert. Dabei seien sie auf keinerlei Widerstand getroffen. Die beiden Schiffe hätten keine Hilfsgüter für den Gazastreifen an Bord gehabt. Nach Angaben der Organisatoren sollen sich jedoch Medikamente im Wert von umgerechnet etwa 20.000 Euro an Bord eines der Boote befunden haben.

Die beiden Boote waren am Mittwoch von der Türkei aus in See gestochen. Die Aktivisten wollten mit der Fahrt Richtung Gazastreifen gegen die ihrer Meinung nach illegale israelische Seeblockade des Palästinensergebiets am Mittelmeer protestieren. Israel hat nach eigenen Angaben die Seeblockade verhängt, um einen Waffenschmuggel dorthin zu verhindern. (APA)