Washington - Die USA fürchten nach einem Zeitungsbericht im Irak ein Wiedererstarken des Terrornetzwerkes Al-Kaida, wenn sie ihre Truppen wie geplant abziehen. Zwar sei die Organisation durch militärische Schläge geschwächt, jedoch zeige sie sich überraschend widerstandsfähig, berichtete die "New York Times" am Sonntag unter Berufung auf amerikanische und irakische Regierungsbeamte.

Al Kaida habe die Taktik geändert und greife beispielsweise jetzt in kleinen Gruppen irakische Sicherheitskräfte an. Die Gruppe wolle so das Vakuum durch den Abzug auszunutzen und wieder ethnische und religiöse Konflikte entfachen.

Zwar seien die üblichen Nachschubkanäle über Syrien unterbrochen, durch die ausländische Kämpfern in den Irak gelangten, berichten US-Geheimdienstler. Dennoch verübt Al Kaida weiterhin im Durchschnitt etwas mehr als 30 Anschläge pro Woche und zudem eine größerer Angriff alle vier bis sechs Wochen. Zudem habe die Gruppe ihre Bemühungen verstärkt, Iraker für Selbstmordkommandos anzuwerben.

US-Präsident Barack Obama hatte unlängst angekündigt, nach rund acht Jahren Krieg bis zum Jahresende alle derzeit noch verbliebenen 33.000 US-Soldaten aus dem Irak abzuziehen. Dann soll nur noch eine Handvoll amerikanischer Sicherheitskräfte die US-Botschaft bewachen.

Allerdings wird auch in der gesamten Region Instabilität befürchtet. Laut "New York Times" plant Obama plant deshalb eine Verstärkung der Militärpräsenz am Persischen Golf. Dieser Schritt könnte den Angaben zufolge zusätzliche Kampftruppen in Kuwait einschließen, um etwa auf eine Konfrontation mit dem Iran oder ein Sicherheitschaos im Irak vorbereitet zu sein. (APA)