Monrovia - Der Streit um einen Boykott der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Liberia verschärft sich. Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf - eine der diesjährigen Friedensnobelpreis-Gewinnerinnen - und der Oppositionskandidat Winston Tubman lieferten einander am Samstag einen heftigen Schlagabtausch. Die 73-jährige Amtsinhaberin rief ihre Landsleute auf, den Boykottaufruf zu ignorieren. Sie warf Tubman vor, die "Verfassung zu brechen".

Tubman sagte, Sirleaf nutze die "Präsidentschaft als Kanzel, um mich einzuschüchtern". Der 70-jährige Rechtsanwalt hatte vor einer Woche angekündigt, dass er seine Teilnahme an der Stichwahl am Dienstag nicht zusagen könne. Er hatte der Regierung nach der ersten Runde Wahlfälschung vorgeworfen. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 7.11.2011)