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Laut Schätzungen warten in Bangkok vier Millionen Tonnen Abfall auf die Müllabfuhr.

Foto: Aaron Favila/AP/dapd

Bangkok - Neben den Problemen mit dem Hochwasser steht die thailändische Hauptstadt Bangkok vor einem riesigen Müllhaufen. Nach Schätzungen der Medien warten auf die Müllabfuhr bis zu vier Millionen Tonnen Abfall, die in den vergangenen Tagen wegen des Hochwassers nicht abtransportiert werden konnten. Die Umweltbehörden empfahlen den Bewohnern nach Angaben der Zeitung "The Nation" vom Montag, ihre Abfälle bis zum Abfließen des Hochwassers an trockenen Stellen aufzubewahren.

Wenn das Hochwasser zurückgeht, können Autowerkstätten mit Hochbetrieb rechnen. Geschätzte 500.000 Fahrzeuge, die unter Wasser standen, bräuchten neue Batterien ebenso wie einen Ölwechsel, meinte der Leiter der Umweltbehörde, Worrasart Apaipong.

Sechs Kilometer langer Damm

In Bangkok kämpften Helfer am Wochenende weiterhin verzweifelt gegen eine Überflutung des Zentrums der Millionenmetropole. Sie errichteten einen sechs Kilometer langen Damm aus tonnenschweren Sandsäcken, um die Innenstadt trocken zu halten. Bisher ist das Herz der Hauptstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, Büros, Hotels, Einkaufszentren und Luxus-Wohnvierteln von den Wassermassen verschont geblieben. Dennoch mehren sich Zweifel an den Maßnahmen, denn das Hochwasser erreichte bereits den Bang-Sue-Kanal im Norden der Millionenmetropole.

Transportminister Sukhumpol Suwanarat versicherte zwar, dass die große Barrikade für das Zentrum sicher sei. Das Hochwasser am Kanal ließ er jedoch unerwähnt. Augenzeugen berichteten, dass die Stadtteile Chatuchak und Lat Phrao - nur fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt - überflutet wurden. Der städtische Gouverneur Sukhumbhand Paribatra räumte ein, dass sich die Hochwasserlage im Westen der Metropole zugespitzt hat. Einige Viertel dort mussten deshalb evakuiert werden.

In Thailand sind bei den monatelangen Überschwemmungen inzwischen 506 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sind nach Angaben der Regierung rund drei Millionen Menschen vom Hochwasser betroffen. (APA/red)