New York - Seine Verfehlungen kommen dem wegen Insiderhandels verurteilten Hedgefonds-Gründer Raj Rajaratnam noch teurer zu stehen. Ein Richter in Manhattan verhängte am Dienstag in einem Zivilverfahren eine Strafe von 92,8 Millionen Dollar (67 Millionen Euro) gegen die einstige Wall-Street-Größe. Bereits zuvor hatte ein anderer Richter ihn in einem Strafverfahren zur Zahlung von insgesamt 63,8 Millionen Dollar sowie zu elf Jahren Haft verurteilt.
Der Hedgefonds-Manager war von Geschworenen für schuldig befunden worden, im großen Stil illegale Aktiengeschäfte getätigt zu haben. Demnach hatten Tippgeber ihm mehrfach Interna aus börsennotierten Unternehmen verraten. Mit diesem Wissen, so befand die Jury, habe Rajaratnam dann an der Börse spekuliert und Millionenprofite eingestrichen oder Verluste vermieden.
"Zu billig weggekommen"
Die US-Börsenaufsicht SEC hatte Rajaratnam in dem Zivilverfahren verklagt. Ihrer Meinung nach hatten er und gut zwei Dutzend Komplizen mehr als 52 Millionen Dollar ergaunert. Richter Jed Rakoff schloss sich nun der Meinung der SEC an, dass Rajaratnam in dem Strafverfahren zu billig weggekommen sei. Nach Angaben der SEC ist es die höchste Strafe, die jemals gegen einen Einzelnen in einem Verfahren der Börsenaufsicht verhängt wurde.
Rajaratnam hatte zu Spitzenzeiten sieben Milliarden Dollar an Vermögen verwaltet - damit war sein Hedgefonds Galleon einer der größten überhaupt. Sein Privatvermögen taxierte das Magazin "Forbes" 2009 auf 1,5 Milliarden Dollar - damit belegte Rajaratnam Platz 236 auf der Liste der reichsten Amerikaner. In der aktuellen Forbes-Liste taucht er nicht mehr auf. (APA)