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Herman Cain will Präsident werden.

Foto: Darryl Webb/AP/dapd

Washington - In der Affäre um den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Herman Cain wegen angeblicher sexueller Belästigungen ist eine zweite Frau an die Öffentlichkeit gegangen. Nach Sharon Bialek, die sich am Vortag persönlich vor die Presse begeben hatte, äußerte sich Karen Kraushaar am Dienstag (Ortszeit) in der US-Tageszeitung "New York Times". Bereits in der vergangenen Woche hatte sie dem 65-jährigen Cain in einer Mitteilung eines Anwaltsbüros "unangemessene Verhaltensweisen und unerwünschte Annäherungsversuche" vorgeworfen. Cain selbst weist die Vorwürfe kategorisch zurück.

"Wenn man am Arbeitsplatz sexuell belästigt wird, ist man extrem verwundbar", sagte Kraushaar nun der Zeitung. Details zu den mutmaßlichen Übergriffen wolle sie zunächst nicht nennen. Sie denke jedoch darüber nach, eine gemeinsame Pressekonferenz mit allen vier bislang bekannten angeblichen Opfern und ihren Anwälten zu organisieren.

Bialek ging zuerst an die Öffentlichkeit

Bialek hatte am Montag bei einer Pressekonferenz in New York gesagt, Cain habe sie im Jahr 1997 in einem Auto bedrängt, als sie ihn um Hilfe wegen ihrer verlorenen Arbeitsstelle bei der damals von ihm geleiteten Nationalen Restaurantvereinigung verloren hatte. Obwohl sie seine Annäherungsversuche zurückgewiesen habe, sei Cain sehr aufdringlich gewesen.

Bialek war die erste Frau, die mit ihren Belästigungsvorwürfen gegen Cain an die Öffentlichkeit ging. Zuvor hatte es Presseberichte über drei weitere angebliche Belästigungsfälle gegeben. Auch Kraushaar hatte in den 1990er Jahren, auf die sich ihre Vorwürfe beziehen, für die Restaurantvereinigung gearbeitet.

"Kein Quäntchen Wahrheit"

Cain wies indes allem Vorwürfe als erfunden zurück und bekräftigte, er halte an seiner Präsidentschaftsbewerbung fest. Es sei "kein Quäntchen Wahrheit daran", sagte er in einer ersten nächtlichen Reaktion im Fernsehen. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag bekräftigte er seine Haltung. Niemand könne "die Geschichte betätigen", sagte er mit Blick auf Bialek. Der 65-Jährige erklärte zudem, er werde sich nicht kleinkriegen lassen und denke nicht daran, aus dem Rennen auszusteigen. "Das wird nicht geschehen", sagte Cain. Cain erklärte sich bereit, sich notfalls auch einem Lügendetektortest zu unterziehen, wenn die Bedingungen stimmten. (APA)