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Microsoft-Chef Steve Ballmer holt zum Rundumschlag gegen Android-Hersteller aus.

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Nook-Tablet ist Microsoft ein Dorn im Auge.

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Der US-Buchhändler und Nook-Tablet-Hersteller Barnes & Noble hat die US-Justizbehörde aufgefordert, Microsofts Patentlizenzierungsstrategie unter die Lupe zu nehmen. Der Konzern wirft dem Software-Riesen vor, die Konkurrenz mit "dünnen Patentklagen" klein halten zu wollen, berichtet Bloomberg. "Microsoft zielt darauf ab, die Kosten der Rivalen in die Höhe zu treiben, um Mitbewerber aus dem Rennen zu drängen und Innovation bei mobilen Geräten zu verhindern", so ein Schreiben des Barnes & Noble-Anwalts Peter T. Barbur an die Justizbehörde. "Microsofts Verhalten sorgt für ernsthafte kartellrechtliche Bedenken."

Monopolistisches Verhalten?

Mit einer Serie an Patentklagen und Androhungen von Klagen konnte Microsoft über die vergangenen Jahre zahlreiche Hardware-Hersteller, die für Googles offenes Betriebssystem Android entwickeln, zu Lizenzzahlungen zwingen. "Microsoft fährt eine Kampagne zur Geldmachung von trivialen oder veralteten Patenten", so Barbur. Für besonderen Unmut sorge dabei Microsofts Vorgehensweise. So gebe man den Herstellern keine Einsicht in die besagten Patente, sofern diese nicht im Vorfeld eine Unterlassungserklärung unterzeichnen. Und weiters seien laut Barbur die Forderungen "unverhältnismäßig". So solle beispielsweise Samsung dem Softwarehersteller angeblich bis zu 15 US-Dollar pro verkauftem Android-Gerät abgeben - genauso viel, wie Microsoft für die Nutzung einer vollen Windows Phone-Lizenz verlangt.  

Kampf auf mehreren Fronten

Indes gab Google-Chairman Eric Schmidt im Rahmen einer Asien-Tour zu lokalen Unternehmen wie HTC oder Samsung bekannt, geklagte Android-Hersteller bei ihrer Verteidigung zu unterstützen. Laut Reuters versuche der Internetkonzern damit seine internationalen Partnerschaften zu zementieren. Neben Microsoft führt auch Apple diverse Gerichtsverfahren gegen Android-Hersteller. "Wir sagen unseren Partnern, dass wir sie unterstützen werden", betont Schmidt. "Zum Beispiel haben wir HTC im Streit mit Apple unterstützt, weil wir denken, dass Apple hier falsch liegt."

Seine Position enorm gestärkt hat Google mit der Übernahme des Handy-Erfinders Motorola Mobility. Das starke Patentportfolio des Mobilfunkkonzern nutzt Google nun, um Apple, Microsoft und weitere Firmen von Patentklagen gegen Android-Hersteller abzuschrecken. Motorola konnte sich selbst bislang erfolgreich gegen Lizenzgeldforderungen wehren und dabei sogar Gegenmaßnahmen zünden. Barnes & Nobles wird sich Microsoft im März vor Gericht stellen. (zw)