Wien - Der Immobilienmakler Ernst Karl Plech sieht sich zu Unrecht in die Causa Buwog "hineingezogen", wie er am Donnerstag bei einem Medienprozess des Lobbyisten Walter Meischberger gegen die Zeitung Österreich aussagte. Plech, selbst Beschuldigter im parallel laufenden Strafverfahren zur Privatisierung der Wohnbaugesellschaft Buwog im Jahr 2004, widersprach dabei auch dem Lobbyisten Peter Hochegger.

Dieser hatte sich Ende Oktober bei einem weiteren Medienverfahren vor Gericht verwundert gezeigt, wie sehr sich Plech seinerzeit für die Buwog-Provision (fast zehn Millionen Euro) interessierte, die Hochegger und Meischberger von der siegreichen Immofinanz-Gruppe bekamen. Laut Hochegger war Plech auch bei einem Gespräch zwischen ihm und Meischberger dabei, bei dem es um die Aufteilung der Provision ging. Zur Erklärung: Die beiden Lobbyisten waren sich über den Verteilungsschlüssel nicht einig. Laut Hochegger hat Plech für Meischberger gesprochen und argumentiert, dass dieser besonders viel Aufwand gehabt habe. Plech bestritt diese Darstellung: "Ich war nicht dabei bei einem Gespräch über die Aufteilung der Buwog-Provision", erklärte er.

"Warum sagt Hochegger das dann, hat er was gegen Sie?", wollte Richter Gerald Wagner vom Zeugen wissen. "Das könnte sein", meinte Plech, der betonte, seinerzeit selbst etwas gegen Hochegger gehabt zu haben. "Ich hab ihn nur akzeptiert, weil er ein Freund von Meischberger war."

Von wem Meischberger die entscheidende Information über die Höhe des nötigen Angebots gehabt haben könnte, wisse er nicht, erklärte Plech, der von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser zum Aufsichtsratspräsidenten der Buwog ernannt wurde. Angesprochen auf Aussagen des Ex-Grasser-Mitarbeiters Michael Ramprecht, wonach die Privatisierung ein abgekartetes Spiel gewesen sei, meinte Plech: "Ich werde mit hineingezogen." (APA, go, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 11.11.2011)