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Instandhaltungsarbeiten im Erkundungsbergwerk Gorleben

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Berlin - Ein Zwischenlager für Atommüll gibt es bereits in Gorleben - dorthin führt am 24. November 2011 auch der umstrittene Castor-Transport. Bei der Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Abfall wollen Bund und Länder in Deutschland nun aber Alternativen zum Salzstock Gorleben prüfen.

Das machte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) nach einem Treffen mit Vertretern der 16 Bundesländer deutlich. Dazu soll rasch ein Endlager-Suchgesetz erarbeitet werden. Wie genau die Prüfung von Alternativen aussehen soll, muss noch in weiteren Beratungen erörtert werden. Röttgen sagte: "Es gibt eine weiße Landkarte, kein Tabu." Es gehe darum, den sichersten Standort für ein Endlager zu finden.

Weitere Schritte sollen von einer Arbeitsgruppe aus acht Ländern und dem Bund geklärt werden, die noch im November beginnen soll. Die Ergebnisse des angestrebten nationalen Endlagerkonsenses sollen bis Sommer 2012 in ein Endlager-Suchgesetz einfließen.

Opposition gegen Gorleben

Seit rund 35 Jahren wird in Deutschland der Salzstock Gorleben in Niedersachsen geprüft, ob sich der Platz als Endlager eignet. In die Erkundung wurden bisher rund 1,6 Milliarden Euro investiert. Doch SPD, Grüne, Linke und Umweltverbände drängen auf Alternativen, weil der Standort zu unsicher sei, um dauerhaft den hoch radioaktiven Müll sicher zu verschließen.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin etwa sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe), er sei "zutiefst überzeugt, dass Gorleben zu einem sehr frühen Stand des Verfahrens rausfliegen wird". Die Endlager-Frage könne nur "in einem großen, nationalen Konsens" gelöst werden, erklärte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Deutschlandradio Kultur. 

Castor-Transport 2011

Der Castor-Transport startet am 24. November in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Zum 13. Mal ist das Zwischenlager in Gorleben Ziel des Atommüll-Transports, der von Gegnern, wie etwas dem Bündnis gegen den Castor 2011, aller Voraussicht nach wieder hartnäckig bekämpft wird. (APA/red)