Der schwer angeschlagene Wiener IT-Dienstleister S&T System Integration & Technology hat in den ersten drei Quartalen 2011 im Vorjahresvergleich 15,6 Prozent Umsatz eingebüßt. Dieser ging auf 191,6 Mio. Euro zurück. Durch Kostenreduktionen habe der Rückgang im Ergebnis aber teilweise kompensiert werden können, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Im saisonalbedingt schwächeren dritten Quartal blieb der Umsatz mit 60,3 Mio. Euro ebenso hinter den Erwartungen zurück.

Firmenwert

Die Restrukturierungen, die vor allem im zweiten Quartal sichtbar geworden seien, schlagen sich in erhöhten außerordentlichen Aufwendungen und Rückstellungen nieder. Das operative Ergebnis fiel mit minus 5,6 Mio. Euro vor Einmalaufwendungen für Restrukturierung und Kapitalmaßnahmen negativ aus. Das EBIT - vor Aufwendungen durch allfällige Anpassungen des Firmenwertes - sank im Vorjahresvergleich der ersten neun Monate von minus 7,6 Mio. Euro auf minus 13,5 Mio. Euro.

Diese Ergebniszahlen stehen allerdings unter gewissem Vorbehalt, erläutert die S&T in ihrem Zwischenbericht: "Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung einerseits sowie die durch den bevorstehenden Investoreinstieg absehbaren Auswirkungen auf die Geschäftsaussichten der S&T andererseits führen dazu, dass der Vorstand im vierten Quartal eine Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte vornehmen wird (Impairment Test)." Ein etwaiger Abwertungsbedarf würde zu Aufwendungen führen, die die oben stehenden Ergebnisse (EBIT) belasten.

Sanierung

Anfang Oktober wurde eine finanzielle und bilanzielle Sanierung des Unternehmens mit den Investoren Quanmax AG (früher Gericom; seit September S&T Mehrheitseigentümer), grosso holding Gesellschaft mbH und den Banken vereinbart. Eine Kapitalerhöhung von 24 Mio. Euro wurde in einer außerordentlichen Hauptversammlung Ende Oktober fixiert. Die HYPO NÖ Landesbank AG und die HYPO NÖ Gruppe Bank AG sind bei S&T Anfang November allerdings ganz ausgestiegen.

Der Zeitpunkt des Closings der S&T-Sanierung ist noch nicht klar - wegen der noch ausstehenden Gewährung des Sanierungsprivilegs durch die Übernahmekommission bzw. der ebenso noch ausstehenden Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde, von denen der Vorstand aber ausgeht. Die Zustimmungen hingen aber noch "vom Eintritt zum Teil noch ausstehender Bedingungen" ab, hieß es. Die Liquiditätssituation sei zwar angespannt, die erste Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von acht Mio. Aktien unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre sei aber für das vierte Quartal sichergestellt.

Durch die Kapitalerhöhung werden die bestehenden Kapitalvertreter im Aufsichtsrat von Erhard F. Grossnigg, Thomas Hoffmann, Werner Straubinger und Rodolf Wieczorek ersetzt werden. Zeitgleich wird Martin Bergler als Vorstandsmitglied zurücktreten, der Gesellschaft aber weiter beratend zur Seite stehen. (APA)