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Rick Perry mit Gedächtnisnickerchen

Foto: REUTERS/Mark Blinch

Unser beliebter Wochenrückblick widmet sich hier der brandaktuellen Frage, wo denn das alles unterhaltungsmäßig enden soll? Europa wird ja von ernsten Herrn übernommen; abtreten musste der heitere Papandreou (immer gut für Politwendungen um 180 Grad). Und selbst Sonnenschein Berlusconi wird bald womöglich im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud abtauchen.

Die Neuen: Mit dem Charisma eines Bankschalters gesegnet und in der Sache womöglich versiert sowohl Papademos (Griechenland) wie auch Monti (Italien). Von der Papierform her ist also wenig Kurzweil im Anrollen. Politentertainment-Hoffnungen wecken indes die USA. Dort ritten einige Republikaner öffentlich um die Poleposition für den Obama-Fight. Und da begab es sich, dass einer der Ehrgeizigen seine ganze Vergesslichkeit in die Waagschale warf. Er heißt Rick Perry und er bekundete in einer Massendiskussion, drei Behörden abschaffen zu wollen. Nach der Nennung von "Bildung" und "Handel" wurde er jedoch von einem Gedächtnisnickerchen um den Namen der dritten gebracht, worauf unvergessliche 50 Sekunden folgten:

Publikumsgelächter. Höhnisches Einsagen der Gegenkandidaten. Hilflose Blicke auf den Schummelzettel. Und Perrys Geständnis, die dritte Behörde einfach nicht nennen zu können. Nach einer Kunstpause sagte er noch "Ups!" . Es steht also gar nicht so schlecht um die TV-Politunterhaltung. Unsere Hoffnungen ruhen jedenfalls auf Perry. Möge er bis zum Finale kommen und am Duellhöhepunkt gegen Obama bitte den eigenen Namen vergessen. (Ljubiša Tošić, DER STANDARD; Printausgabe, 12./13.11.2011)