Mexiko-Stadt - Der Absturz eines Regierungshelikopters, bei dem der mexikanische Innenminister Francisco Blake Mora getötet wurde, ist ersten Ermittlungen zufolge ein Unfall gewesen. Es gebe keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen, sagte Verkehrsminister Dionisio Perez-Jacome am Samstag. Blake Mora, der im Kampf gegen die Drogenkartelle eine zentrale Rolle spielte, und sieben weitere Menschen waren am Freitag ums Leben gekommen.

Nach Hinweisen auf einen möglichen Angriff befragt sagte Perez-Jacome, nichts lasse darauf schließen, dass es sich um etwas anderes als einen Unfall gehandelt habe. Am Unglücksort weise nichts auf eine Explosion oder ein Feuer hin. Der Hubschrauber sei auf einen Hügel geprallt, sagte er unter Berufung auf erste Ermittlungsergebnisse zur Unglücksursache. Als der Helikopter am Freitag gestartet sei, seien die Wetterverhältnisse in Ordnung gewesen, es sei aber möglich, dass die Maschine dann auf Nebelfelder getroffen sei und ihre Route habe ändern müssen.

An Bord des Hubschraubers waren außer Blake Mora auch Mitarbeiter des Innenministeriums und die Hubschrauberbesatzung. Der 45 Jahre alte Minister war am Freitag in das nahe Hauptstadt Mexiko-Stadt gelegene Cuernavaca im Bundesstaat Morelos unterwegs. Dort wollte er an einem Treffen mexikanischer Staatsanwälte teilnehmen. Fernsehbilder zeigten das Wrack des Hubschraubers in einem bergigen Gebiet.

Am Samstag trafen Experten für Flugzeugabstürze aus den USA ein, um bei den Ermittlungen zu helfen. Vertreter der französischen Behörde für zivile Luftfahrt wurden am Sonntag in Mexiko erwartet. Bei der verunglückten Maschine handelte es sich um einen Super Puma aus französischer Herstellung.

Staatschef Felipe Calderón würdigte Blake Mora als "großen Mexikaner, der das Land liebte, dem er bis zum letzten Augenblick seines Lebens diente". Blake, ein Anwalt aus der Grenzstadt Tijuana, hatte das Amt im Juli 2010 übernommen. Er galt als Verfechter eines harten Vorgehens gegen die Drogenkartelle, denen Calderon vor fünf Jahren den Kampf angesagt hatte.

Calderon sagte wegen des Unglücks am Freitag seine Reise zum Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) auf Hawaii ab. Am Samstag nahm er an der offiziellen Trauerfeier für die acht Getöteten teil und verabschiedete sich von einem "engen Freund". Die Särge schmückten mexikanische Flaggen.

US-Präsident Barack Obama drückte Calderon in einem Telefonat sein Beileid aus. Dabei versicherte er nach Angaben des Weißen Hauses die enge Partnerschaft zwischen beiden Staaten. Auch mehrere Regierungen lateinamerikanischer Staaten zeigten sich schockiert vom Tod Blakes. (APA)