Wien - Mehr als zwei Millionen Stunden leisteten die österreichischen Feuerwehren in den mehr als 200.000 Einsätzen, die 2010 zu bewältigen waren. Das ergab die heute in Wien-Leopoldstadt präsentierte Leistungsübersicht des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV). Herunter gerechnet ergeben diese Zahlen 23 Feuerwehreinsätze in der Stunde, dabei wurden im Vorjahr 5.284 Menschenleben gerettet, wie aus den von Verbandspräsident Josef Buchta vorgestellten Zahlen hervorgeht. Ein Viertel der Einsätze waren Brandausrückungen, über 125.000 entfallen auf "Technische Hilfeleistungen", mehr als ein Viertel davon bei Verkehrsunfällen.

Erfreut zeigte sich ÖBFV-Chef Buchta darüber, dass ab 2012 Spenden an freiwillige Feuerwehren steuerlich abgesetzt werden können. "Wir haben lange um diese Lösung gekämpft", so Buchta im Voraus in einer Aussendung. Positiv äußerte man sich noch einmal zu Einführung der Rettungsgasse, die ab 1. Jänner 2012 in Kraft tritt. Immer noch wartet man aber auf die Aufnahme in die gesetzlich geregelte Hochrisikoliste besonders gefährdeter Berufsgruppen, was beispielsweise eine kostenlose Hepatitisimpfung für Feuerwehrleute bedeuten würde. Für Buchta ist das ein "unhaltbarer Zustand".

Geringer Frauenanteil

99 Prozent der 337.080 Mitglieder der österreichischen Feuerwehren sind auf freiwilliger Basis tätig, der Frauenanteil fällt mit vier Prozent dabei gering aus. Das durchschnittliche, aktive Mitglied ist 37 Jahre alt. Feuerwehr-Spitzenreiter unter den Bundesländern ist dabei Niederösterreich, wo sich 1.733 der insgesamt 4.850 Freiwilligen und Betriebsfeuerwehren befinden. Um das Freiwilligensystem weiterhin attraktiv zu halten, wurden Anreize für diese ehrenamtliche Tätigkeit gefordert.

"Eine fließende Werteanpassung" wünscht man sich bei der gesetzlich geregelten Finanzierung der Feuerwehren. Als Berufsgruppe genießt man jedenfalls ein permanent hohes Ansehen, denn zum achten Mal gelang es den Feuerwehrmitgliedern, sich in der jährlichen Vertrauens-Umfrage der Zeitschrift "Reader's Digest" den ersten Platz zu sichern. (APA)