Einem Bericht der New York Times zufolge tüftelt Google in einem geheimen Labor, genannt Google X, an Technologien von morgen. Es soll ein Ort sein, an dem Roboter umherspazieren und Kühlschränke mit dem Internet verbunden sind.
100 Projekte in Arbeit
Falls Lebensmittel zur Neige gehen, werden Besitzer via Mail gewarnt oder bestellen sie gleich selbst. Eine andere schöne Zukunftsvorstellung: der hauseigene Roboter geht arbeiten, während man selbst im Pyjama zuhause bleibt. So stellen die New-York-Times-Autoren das Geheimlabor Google X in San Francisco vor, wo derzeit an 100 Ideen gearbeitet wird. Dies fanden sie in Gesprächen mit einem Duzend Menschen heraus, die laut eigenen Angaben an den 100 Projekten mitwirken. Zitiert wollte keine einzige werden. Google sei nämlich so verschwiegen, dass viele Google-Mitarbeiter nicht einmal von der Existenz des Labors wüssten.
Konzeptphase
Obwohl die meisten Ideen noch in der Konzeptphase stecken und weit von einer Realisierung entfernt seien, hätten sich zwei Befragte zu einem Projekt geäußert. Demnach soll es bis Ende des Jahres umgesetzt werden, konkrete Details wollten sie aber nicht verraten. Ein offizielles Statement wollte die Google-Sprecherin Jill Hazelbaker nicht abgeben, sie räumte allerdings ein, dass Investitionen in Projekte ein bedeutender Teil von Googles DNS seien.
Ideen beigesteuert
Sergey Brin, Googles Mitgründer, ist tief in die Arbeiten des Labors Google X involviert, geben mehrere mit dem Thema vertraute Personen an. Gemeinsam mit Larry Page und Eric Schmidt soll er einige Projektideen für Google X geliefert haben.
Kommunizieren mit der Glühbirne
Neben dem so genannten "Internet der Dinge", wo Gegenstände wie Kaffeemaschine oder Staubsauger mit dem Web verbunden sind, könnten sich auch Roboter für Privathaushalte und Büros auf der Top-100-Liste der Geheimlabors finden. Möglich ist auch eine Weiterentwicklung der selbstfahrenden Autos, die Google im vergangenen Jahr auf Kaliforniens Straßen losschickte - der WebStandard berichtete. Im Mai hatte Google außerdem angekündigt, gegen Ende 2011 eine Glühbirne vorzustellen, die via Internet-Verbindung mit Android-Geräten kommuniziert.
Robotik-Experten
Laut New York Times hat der Suchmaschinenanbieter für Google X eine Reihe von Robotikexperten von Universitäten wie der MIT, Stanford sowie Unternehmen wie Nokia und Microsoft an Bord geholt. Ein Google X Projektleiter ist Sebastian Thrun, renommierter Spezialist für Robotik und künstliche Intelligenz. Er unterrichtet Informatik an der University Stanford und entwickelte das Roboterauto Stanley.
CIA-Style
Ein über das Google X Labor informierter Mitarbeiter sagte, dass es ähnlich geheimnisvoll wie das CIA geführt werde: Mit zwei Büros, einem unscheinbaren für logistische Aufgaben auf dem Firmencampus in Mountain View, und einem für Roboter, an einem geheim gehaltenen Ort. (Eva Zelechowski, derStandard.at, 14.11.2011)