Heinz Zuber als "Enrico"

Foto: Servus TV

Der gängigen Sonntagsfrage "Wie bin ich gestern eigentlich nach Hause gekommen?" folgt schmerzvoll memorierend oft diese: "Und was wurde eigentlich aus ...?"

Ohne posttoxische Beeinträchtigung ging man am Sonntagabend in der Reihe Was wurde aus ...? auf Servus-TV dieser Frage nach - und widmete sie Heinz Zuber und dessen Lebensrolle als Enrico, der Clown.

Enrico muss man eigentlich nicht vorstellen, wer ihn nicht kennt, war nie ein Kind, zumindest nicht in den letzten 35 Jahren. 1976 wurde Enrico ständiges Mitglied bei Am Dam Des, einem Klassiker des ORF-Kinderfernsehens. Unvorstellbare 28 Jahre lang tauchte Zuber fünf Mal wöchentlich in diese Rolle, durchschritt eine Schwingtür, flirtete harmlos mit den Moderatorinnen und klärte Kinderprobleme mit Humor, einem Lied und einem angetäuschten Fingerpfiff sowie der Frage: "Soll ich sagen? Ich sag niiiicht!" Dieser Frage begegnet der mittlerweile 70 Jahre alte Zuber heute noch auf der Straße, wenn sie ihm von Fans aus drei Jahrzehnten im Vorbeigehen zugeraunt wird.

Erwin Ringel, der große österreichische Individualpsychologe, gehörte zu den größten Fans und Fürsprechern Enricos - was Zuber bis heute schmeichelt.

Doch der Enrico war nur ein Standbein in der bis heute anhaltenden Karriere des 1941 geborenen Schauspielers. Nachdem er 1961 nach Wien kam, wurde er 1969 Mitglied im Ensemble des Burgtheaters, wo er 36 Jahre lang blieb. George Taboris Mein Kampf nennt Zuber einen Höhepunkt seiner Karriere, er spielte darin den "Himmlischst" . Aber damit gewinnt man natürlich keine Kinderherzen, das schafft nur der Enrico, ein himmlischer Clown. (Karl Fluch, DER STANDARD; Printausgabe, 15.11.2011)