Wien - Für die am morgigen Dienstag zur Veröffentlichung anstehenden Drittquartalsergebnisse des heimischen Kartonherstellers Mayr-Melnhof erwarten Analysten rückläufige Ergebnisse bei gleichzeitig anziehendem Umsatz. Im Schnitt gehen die Experten der Berenberg Bank, der Raiffeisen Centrobank (RCB) und der Erste Group von einem Konzernergebnis von 29,5 Mio. Euro aus, das entspräche einem Minus von knapp zwölf Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres.

Beim operativen Ergebnis (EBIT) sehen die Analysten im dritten Vierteljahr einen siebenprozentigen Rückgang auf 42,4 Mio. Euro. Den Umsatz prognostizieren sie indes um sieben Prozent höher auf 485,3 Mio. Euro.

Einigkeit besteht unter den Analysten dahingehend, dass die Auslastung im Segment MM Karton im dritten Quartal nachgelassen haben dürfte. Während die RCB-Experten einen Rückgang der Kapazitätsauslastung auf 94 Prozent prognostizieren, sehen die Berenberg Bank-Experten das Karton-Segment lediglich noch zu etwa 90 Prozent ausgelastet.

Im Segment MM Packaging erwarten die RCB-Experten eine weiterhin "robuste" Nachfrage", wie sie in einer aktuellen Einschätzung schreiben. Die anhaltend hohen Papierkosten dürften aber die operativen Ergebnisse belasten, heißt es weiter. Ähnlich argumentierten die Erste-Analysten: "Während der Umsatz aufgrund von Preiserhöhungen zulegen sollte, erwarten wir, dass die operativen Ergebnisse unter der rückläufigen Kapazitätsauslastung und den nach wie vor hohen Rohmaterialkosten leiden werden", schreiben sie in einer Studie. " Während die Profitabilität im Verpackungsbereich stabil tendieren sollte, wird das Gruppenergebnis voraussichtlich unter dem schwächeren Kartonsegment leiden", nehmen sie auch auf die Segmententwicklung Bezug.

Die Berenberg Bank-Experten sprechen mit Blick auf das Verpackungs-Segment gar von "einem weiteren starken Quartal". Insgesamt erwarten sie ein "solides Zahlenwerk", wenn sie in einer aktuellen Studie auch den mittelfristig schwächeren Ausblick sowohl für das organische Wachstum als auch für die Preisentwicklung hervor heben. Demgegenüber stufen die RCB-Analysten die Zwischenbilanz in einer Einschätzung als "eher schwach" ein - mit einem gewissen Risiko für Abweichungen nach unten von ihren Schätzungen. (APA)