Das EU-Parlament will einen stärkeren Schutz von Kindern bei Online-Glücksspielen. Die EU-Staaten sollten zwar weiterhin ihre Online-Gamblingmärkte selbst regeln dürfen, doch könnte eine bessere Koordinierung zwischen den einzelnen Ländern illegalem Glücksspiel vorbeugen. Auch könnten Kinder und gefährdete Erwachsene vor Spielsucht geschützt werden, heißt es in einer Resolution, die am Donnerstag im Europaparlament abgestimmt wird.

Volumen

Rund zehn Prozent aller Glücksspiele mit einem Marktvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro laufen im Internet ab. Entweder über Handys oder über interaktive TV-Plattformen. Zuletzt hatten die privaten Online-Glücksspielanbieter von der EU-Kommission mehr Tempo bei der Regulierung des Internet-Zockens verlangt. Bisher hat der Widerstand der EU-Staaten und der staatlichen Lotterien, die gegen die Liberalisierung von Glücksspiel sind, EU-weite Regelungen verhindert.

Die privaten Anbieter rechnen damit, dass bei einer Legalisierung des Online-Glücksspiels in den USA amerikanische Anbieter in den nächsten ein bis zwei Jahren nach Europa drängen werden. Auch der US-Internetkonzern Google ändere derzeit seine Geschäftsbedingungen, um Werbung für Glücksspiel und Sportwetten zuzulassen. Der Wettbewerb für die derzeit weltweit dominierenden europäischen Anbieter könnte sich dann deutlich verschärfen, betont der Branchenverband European Gaming and Betting Association (EGBA), dem auch der österreichisch-britische Online-Sportwettenkonzhern bwin-party angehört. (APA)