Wien - Die Krankenkassen setzen ihren Konsolidierungskurs fort. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Prognose des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger hervorgeht, rechnen die Krankenversicherungsträger für heuer insgesamt mit einem Plus von 169,4 Mio. Euro. Vor drei Monaten war noch ein Überschuss von 104 Mio. Euro prognostiziert worden. Im Jahr 2010 erzielten die Krankenversicherungsträger einen Überschuss von 362,3 Mio. Euro.

Nur Wiener erwarten Minus

Nur für eine Kasse wird ein Minus erwartet, und zwar für die Wiener Gebietskrankenkasse (-3,9 Mio.). Vor drei Monaten war auch für die Niederösterreichische GKK und die SVA der gewerblichen Wirtschaft ein Minus prognostiziert, beide sollen aber nach den jüngsten Erwartungen positiv bilanzieren - erstere mit 1,1 Mio., letztere mit 2,4 Mio. Euro Überschuss.

Alle Gebietskrankenkassen zusammen rechnen mit einem Überschuss von 76,3 Mio. Euro. Ausgeglichen bilanzieren sollen die Tiroler und die Vorarlberger GKK, ein leichtes Plus von 0,1 Mio. soll es bei der burgenländischen GKK geben. Für die Salzburger Gebietskrankenkasse ist ein Plus von 2,2 Mio. prognostiziert. Die höchsten Überschüsse erwarten die oberösterreichische (20,8 Mio.), Kärntner (26,5 Mio.) und steirische GKK (29,5 Mio.). Insgesamt am besten schaut es für die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter mit einem erwarteten Plus von 60,1 Mio. Euro aus.

Immer nocht 500 Millionen Schulden

Laut dem Vorsitzenden des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, wachsen die Ausgaben für Medikamente wieder etwas höher als im Vorjahr - im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 um 2,5 Prozent (nur öffentliche Apotheken, ohne Hausapotheken). Faktum sei, dass die Krankenversicherungsträger derzeit noch immer einen Schuldenberg von zusammen rund 500 Mio. Euro hätten. Ziel sei, spätestens im Jahr 2013 eine ausgeglichene Gebarung sämtlicher Krankenversicherungsträger zu erreichen und den Schuldenstand abzubauen. (APA)