Sao Paulo - Der Ölkonzern Chevron will nach dem Austritt Hunderter Barrel Öl vor der Küste Brasiliens ein Bohrloch in 1.200 Metern Tiefe schließen. Die Nationale Erdölagentur (ANP) habe das Verfahren genehmigt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil am Montagabend (Ortszeit). Nach ANP-Angaben fließen möglicherweise noch bis zu 330 Barrel Öl (jeweils 159 Liter) täglich ins Meer.

Es wird vermutet, dass der Austritt des Öls im Campos-Becken und der rund 160 Quadratkilometer große Ölteppich auf Tiefbohrarbeiten von Chevron zurückzuführen sind. Untersuchungen hätten Chevron Brasil und brasilianische Regierungsstellen annehmen lassen, dass eine Probebohrung im Ölfeld Frade in der vergangenen Woche mit dem Ölfilm auf dem Meer zusammenhänge, teilte der US-Konzern mit.

Mit Zement versiegeln

Chevron will versuchen, das bereits vorläufig geschlossene Bohrloch mit Schlamm und Zement zu versiegeln. Möglicherweise erhöhte die Probebohrung den unterirdischen Druck so stark, dass das Öl an anderer Stelle austrat. Chevron hatte das Volumen der ausgetretenen Menge auf bis zu 650 Barrel (rund 103.000 Liter) geschätzt. Der Ölteppich befindet sich laut Chevron etwa 120 Kilometer vor der Küste Brasiliens und treibt in südöstlicher Richtung aufs offene Meer.

Insgesamt sind 17 Schiffe in dem Gebiet im Einsatz, um den Ölteppich zu bekämpfen. An dem Ölfeld Frade, rund 370 Kilometer nordwestlich von Rio de Janeiro, ist Chevron mit 51,7 Prozent beteiligt. Brasiliens staatlicher Ölkonzern Petrobras hält 30 Prozent, der Rest entfällt auf ein japanisches Unternehmen. (APA)