Wien - Die Bildungspsychologin Christiane Spiel sowie die Projektplattform "Jüdische Repräsentation und Antisemitismus im österreichischen Parlament, 1861-1938" unter der Leitung der Politikwissenschafterin Eva Kreisky und der Nachwuchsforscher Matthias Falter und Saskia Stachowitsch erhalten den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis 2011 der Margaretha Lupac-Stiftung. Die beim Nationalrat eingerichtete Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie vergibt seit 2004 abwechselnd einen Demokratiepreis und einen Wissenschaftspreis. Die Auszeichnung wird nach Angaben aus dem Büro von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) im März 2012 verliehen.

Christiane Spiel leitet das Institut für Wirtschaftspsychologie, Bildungspsychologie und Evaluation an der Uni Wien und arbeitet mit ihrem Team u.a. in den Bereichen Gewaltprävention in Schulen und Kindergärten, Integration von Migranten in multikulturellen Schulen und der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit. Seitens der Stiftung wird auf die von Spiel in Kooperation mit den Experten des Unterrichtsministeriums entwickelte Generalstrategie zur Gewaltprävention in Kindergärten und Schulen und das Projekt "Weiße Feder - gemeinsam für Fairness und gegen Gewalt" hingewiesen.

Pionierarbeit

Eva Kreisky, Vizedekanin der Fakultät für Sozialwissenschaften an der Uni Wien, hat gemeinsam mit den Nachwuchsforschern Matthias Falter und Saskia Stachowitsch seit 2007 mehrere Forschungsprojekte zu den Zusammenhängen zwischen Parlamentarismus, Demokratieentwicklung und jüdischer politischer Repräsentation und Partizipation in Österreich durchgeführt. Die von den drei Wissenschaftern entwickelte Projektplattform "Jüdische Repräsentation und Antisemitismus im österreichischen Parlament, 1861-1938" wurde von der Jury als "Pionierarbeit gesehen, da damit erstmalig eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der jüdischen Abgeordneten und ihrem Wirken in die Tat umgesetzt wurde".

Die Lupac-Stiftung geht auf eine Erbschaft nach der 1999 verstorbenen Margaretha Lupac zurück, die ihr Vermögen in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro der Republik Österreich für Zwecke des Parlaments hinterlassen hat. Auf Basis dieses Vermögens wurde im Jahr 2001 beim Nationalrat die Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie eingerichtet. (APA)