Moskau - Ein Mann hat in einer Warteschlange vor der Toilette einer Moskauer Gemeinschaftswohnung einen Gast seines Nachbarn erschossen. Die beiden Männer hätten darüber gestritten, wer als nächstes auf die Toilette gehen darf, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf die Polizei.

Der 37-jährige Täter habe versucht, zu fliehen, Verkehrspolizisten hätten ihn aber etwa 100 Kilometer von Moskau entfernt gefasst. Er war demnach schon einmal wegen Mordes verurteilt worden.

In Moskau gibt es rund 50.000 Gemeinschaftswohnungen, in denen sich die Nachbarn Küche und Badezimmer teilen. Manche Wohnungen haben bis zu acht Zimmer, und jeder Raum wird in der Regel von anderen Mietern bewohnt - manchmal teilt sich eine ganze Familie ein Zimmer. Die Wohnform entstand nach der Oktoberrevolution 1917: Wohnungen des Bürgertums wurden damals verstaatlicht, die alten Besitzer mussten sie sich mit Arbeitern und Bauern teilen. (APA)