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Ethan (li.) und Joel Coen, deren Film "A Serious Man" in Hohenems gezeigt wird.

Foto: AP/RICCARDO DE LUCA

Geschichten von Juden und Arabern in Jaffa, von Traum und Realität in Tel Aviv, vom Libanonkrieg oder auch Geschichten von einer jüdischen Gemeinde in den USA beleuchten das jüdische Leben von heute und einst während der dritten Jüdischen Filmwochen vom 16. bis zum 30. November in Vorarlberg. Gemeinsam mit dem Spielboden Dornbirn und dem Filmforum Bregenz zeigt das Jüdische Museum Hohenems fünf Filme aus den vergangenen Jahren, die einen Einblick in das aktuelle "jüdische Kino" geben. Gezeigt werden neben dem Film A Serious Man der Coen-Brüder drei Filme, die bisher in den Vorarlberger Kinos noch nicht zu sehen waren: Meduzot/Jellyfish - Vom Meer getragen von Shira Geffen und Etgar Keret (2007), Lebanon - Tödliche Mission von Samuel Maoz (2009) und Ajami - Stadt der Götter von Scandar Copti und Yaro Sahni (2009).

Mit der aktuellen Filmreihe wolle man ausloten, womit sich jüdische Filmemacher im Moment beschäftigen, sagt Hanno Loewy, Leiter des Jüdischen Museums Hohenems. Dabei soll die Bandbreite von Themen und künstlerischen Entwicklungen erörtert werden, die in der Gegenwart das "jüdisches Kino" ausmachen. Bei der Filmauswahl hat man sich auf Filme der vergangenen vier Jahre konzentriert, die auf verschiedene Weise von jüdischen Träumen und Albträumen in der Diaspora und in Israel erzählen. Mit viel Ironie werden dabei etwa der Alltag im jüdischen wie auch im arabischen Israel oder auch die subtilen Ausgrenzungen in der jüngeren Geschichte der USA und der Sowjetunion geschildert.

Heute Abend (20.00 Uhr, Metrokino Bregenz) starten die Filmwochen mit Ajami - Stadt der Götter (OmU) des palästinensischen Filmemachers Scandar Copti. Der preisgekrönte Film verbindet fünf Geschichten von Juden und Arabern, Christen und Muslimen in einem Stadtteil von Jaffa. Alle Rollen sind mit Laiendarstellern besetzt. Verschiedene Blickwinkel und Zeitebenen erzählen von einer ausweglosen Situation, in der Lebenswirklichkeiten miteinander verbunden werden. (rar, DER STANDARD - Printausgabe, 16. November 2011)