Tanger - Aus Protest gegen die anhaltende Gewalt gegen Oppositionelle in Syrien hat Marokko seinen Botschafter aus Damaskus abberufen. Die Entscheidung habe König Mohammed VI. getroffen, um "gegen ein System zu protestieren, das unfähig ist sich zu erneuern", sagte Außenminister Taib Fassi Fihri am Mittwoch in Tanger. Die syrische Regierung unter Staatschef Bashar al-Assad scheine nicht auf die Bemühungen von außen, darunter die der Arabischen Liga, zu reagieren, um das Gewaltproblem zu lösen, sagte der Minister.

Die Arabische Liga hatte Syrien ein Drei-Tages-Ultimatum ab Mittwoch für die Beendigung gewaltsamer Angriffe auf Oppositionelle gesetzt, andernfalls will diese einen Sanktionsbeschluss gegen Damaskus fällen. Am Wochenende setzte sie bereits die Mitgliedschaft Syriens aus. Aufgebrachte Syrer attackierten daraufhin unter anderen die Botschaften Marokkos, Saudi-Arabiens und Katars in der Hauptstadt Damaskus. Seit Beginn der Proteste Mitte März gegen die Regierung Assads starben UN-Schätzungen zufolge mehr als 3.500 Menschen. (APA)